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Elektroautos werden zum virtuellen Kraftwerk

Sonnen will Tausende E-Autos vernetzen

Die Mitglieder der Sonnen-­Community werden untereinander virtuell vernetzt, d. h. theoretisch können sie sich untereinander mit Strom aushelfen, wenn einer Bedarf hat und ein anderer gerade Überschuss produziert. Praktisch wird das Ganze natürlich nur bilanziert.

Der nächste Clou von Sonnen lautet: E-Autos in die Community zu integrieren und ihre ­Speicherkapazität in Sonnens virtuelles Kraftwerk zu integrieren.

 

Der Batteriehersteller und Community-Anbieter Sonnen hat in den vergangenen Monaten immer wieder Projekt-Schlagzeilen ­gemacht. Zuletzt erhielten die Wildpoldsrieder den Auftrag, eine US-amerikanische Kleinstadt mit 3000 Batterien auszustatten sowie das Community-Konzept dort zu etablieren. In einem nächsten Coup will Sonnen jetzt Tausende Elektroautos zu einem virtuellen Großspeicher vernetzen.
Das Konzept: Über die Ladebox Sonnen-Charger sollen Elektroautos automatisch eigenen Solarstrom vom Dach oder aus der Sonnen-Batterie laden. Dabei sind verschiedene Modi möglich, sodass der Nutzer entscheiden kann, ob er sein Auto beispielsweise möglichst schnell oder mit dem maximalen Anteil des eigenen Solarstroms laden will. Um den Ladevorgang jederzeit selbst kontrollieren oder anpassen zu können, erhalten die Nutzer zusätzlich eine App.

Charger vernetzt zur Community
Das Besondere laut Sonnen ist, dass der Charger die Fahrzeuge zugleich mit der Sonnen-Community vernetzt. Damit werden Elektroautos Teil von Sonnens virtuellem Kraftwerk. Steht zum Laden des Fahrzeugs zum Beispiel zu wenig eigener Solarstrom zur Verfügung, wird überschüssiger Strom von anderen Mitgliedern der Community verwendet. 
„Mit unserem Batteriepool vernetzen wir bereits Tausende Heimspeicher zum weltweit größten, virtuellen Kraftwerk dieser Art. Mit dem Charger können wir nun auch Elektroautos mit ­hineinbringen und sie ebenfalls als flexible und vernetzte Speicher nutzen. Von diesem einzigartigen Ansatz profitieren die Stromnetze und die Verbraucher gleichermaßen“, sagt Philipp Schröder, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing bei Sonnen.

Als Mitglied der Community können Besitzer von Elektrofahrzeugen auch an der Flat von Sonnen teilnehmen. Damit stünden laut Sonnen dem Haushalt bis zu 8000 kWh kostenloser Strom im Jahr zur Verfügung, so das Unternehmen. Bei einem angenommenen Hausverbrauch von 5000 kWh blieben damit 3000 kWh für das Autofahren, was laut Sonnen einer Strecke von 15 000 – 17 000 km entspräche.

Ausblick: Eine andere E-Mobilitäts-Alternative?
Die Vernetzung der Fahrzeuge ­beseitige auch ein weiteres Problem, das mit ­einer steigenden Anzahl von Elektroautos immer akuter für Städte und Gemeinden werde:

„Elektromobilität kann nur funk­tionieren, wenn sie ein aktiver Teil des ­Energiesystems wird. Viele Ortsnetze sind nicht für eine steigende Anzahl von Elektroautos ausgelegt. Statt die Straßen aufzureißen und stärkere Kabel zu verlegen, bieten wir hier eine zukunftsfähige Lösung an, welche die Autos von vorn­herein in das Stromnetz einbinden kann, sodass sich das Ladeverhalten intelligent steuern lässt und die Netze vor Überlas­tung schützt“, sagt Philipp Schröder. Für Schröders’ These könnte sprechen, dass beispielsweise das Vorzeigeland Norwegen wegen der Flut der E-Auto-Neuzulassungen den Ausbau gerade bremsen will, nicht nur, weil die Subventionen zu teuer werden, sondern auch, weil der Ausbau der Infrastruktur mit dem E-Boom nicht mitkommt.

Bilder: Sonnen
www.sonnenbatterie.de

 


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