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Effizienz ohne Abzug

 

Strom gewinnt für die Beheizung von Gebäuden künftig an Bedeutung - zumindest für den Neubaubereich. Denn die Novelle der EnEV senkt ab 2016 den Primärenergiefaktor für Strom von 2,4 auf 1,8. Zeitgleich wird der Primärenergiebedarf von neu gebauten Wohn- und Nichtwohngebäuden um 25 % verschärft. Kritiker sehen darin ein Markteinführungsprogramm für ineffiziente Elektro-Wärmepumpen. Das Attribut „ineffizient“ klingt zunächst ungerechtfertigt, schließlich genießt die Wärmepumpe weitläufig einen guten Ruf als erneuerbares Heizsystem. Doch so ganz weit hergeholt sind derartige Negativäußerungen nicht: Untersuchungen und Feldtests an realen Anlagen belegen regelmäßig, dass die Effizienz von Wärmepumpen – in Einfamilienhäusern ebenso wie in Multifunktionsgebäuden – oftmals unter ihren Möglichkeiten bleibt. Sicher: Die Technik funktioniert und sie ist ausgereift. Doch oftmals gestaltet sich das Zusammenspiel mit der Peripherie nicht optimal. Oder es fehlt das Feintuning, die individuelle Anlageneinstellung – beispielsweise beim Taktprofil, dem Temperaturhub oder den Pumpenlaufzeiten. Derartige Effizienzdefizite fallen in der Regel erst nach einer längeren Betriebszeit auf – etwa wenn die Strombezugskosten weit über den Prognosen liegen. Und sie führen mitunter zu juristischen Auseinandersetzungen.
Gerade bei größeren Anlagen empfiehlt sich deshalb ein konsequentes Monitoring, um eine Effizienz ohne Abzug sicherzustellen. Wie das in der Praxis aussehen kann und welche Vorteile sich daraus ergeben, das erfahren Sie in dem Beitrag „Praxiswerte statt COPs aus dem Labor“ ab Seite 12.

Markus Sironi
Chefredakteur
m.sironi@strobel-verlag.de

 


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