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Editorial

Die Digitalisierung der Gesellschaft soll unserer aller Leben vereinfachen. Die Kraft der Digitalisierung beginnt nun auch, die Haus- und Gebäudetechnik sowie die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft zu erobern.

 

Die Digitalisierung der Gesellschaft soll unserer aller Leben vereinfachen. Die Kraft der Digitalisierung beginnt nun auch, die Haus- und Gebäudetechnik sowie die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft zu erobern. Hatten bislang vor allem Verwaltungsbereiche von Softwarelösungen profitiert, so kommt digitale Technik zunehmend an immer neuen Stellen als Smart Home direkt in den Gebäuden zum Einsatz. Es ist bereits jetzt möglich, die Haustechnik von der Energieversorgung bis hin zur Lichtsteuerung intelligent miteinander zu vernetzen. Und diese Vernetzung und Daten bieten ganz neue Möglichkeiten. Noch vor einiger Zeit waren derartige digitale Gebäudetechniken weitgehend den Büroimmobilien vorbehalten. Sinkende Preise und ständige Weiterentwicklungen machen den Einsatz auch in anderen Immobilien möglich und auch rentabel.
 Auch wenn im Vergleich zu anderen Branchen die Digitalisierung der Haus- und Gebäudetechnik erst noch am Anfang steht, lässt sich dennoch eines prophezeien: Die Digitalisierung und Vernetzung wird auch in den Bereichen Gebäude mit allem, was dazu gehört, schnell voranschreiten.   
Man kann es gar nicht oft genug wiederholen: Ganze 40% der Energie werden in Deutschland von Gebäuden verbraucht. Das lässt sich ändern, denn intelligente Techniken im Smart Home und Smart Building sind energieeffizient. Fast die Hälfte dieses Energieverbrauches könnte bei Zweckbauten durch konsequente Automatisierung eingespart werden, besagt das Ergebnis einer ZVEI-Studie. Die gro­ßen Frühjahrsmessen Light & Building in Frankfurt, die SHK Essen und die IFH/Intherm in Nürnberg haben sehr  anschaulich gezeigt, wie die Digitalisierung von Elektroinstallation und im Wärmemarkt neue Produkte und überzeugende Lösungen hervorbringt, die im Gebäude großen Nutzen stiften und sofort eingesetzt können. In verschiedenen Sonderschauen wurde gezeigt, wie vernetzte Gebäude und Zweckbauten in Zukunft aussehen könnten. Die Vernetzung der verschiedenen Gewerke wurde dabei im „Internet of Things“ realisiert – über das Internetprotokoll als Hauptträger der verschiedenen Subsysteme.
Längst hat die Digitalisierung auch in den Wärmemarkt Einzug gehalten. Smartphones oder Tablets erlauben dem Anwender von nahezu jedem Ort die bequeme Überwachung und Steuerung seiner Anlage. Dies stellt nicht nur einen Komfortgewinn dar, die Digitalisierung ermöglicht auch zusätzliche Energieeinsparungen. Die drei Messen zeigten zahlreiche Automatisierungs-Lösungen für Smart Home und Smart Building. Und sowohl für Zweckbauten als auch für den Haus- und Gebäudemarkt gibt es bereits eingeführte Systeme. Das unterstreicht: Der Smart Home-Markt ist ein junger, sich entwickelnder Markt mit proprietären Lösungen.
Die Digitalisierung der Gebäudetechnik, insbesondere auch der Heizungstechnik, bietet nicht nur erhebliche Vorteile für Hausbesitzer, Industrie und Handwerk, vielmehr kann sie auch zusätzliche Potenziale für die Energie- und Umweltpolitik, bzw. für den Klima- und Ressourcenschutz erschließen. Der Bundesverband der deutschen Heizungsindustrie (BDH) sieht darin sogar die große Chance, dass die Heizungsbranche im politischen Raum, aber auch in der breiteren Öffentlichkeit, erheblich an Image und Gewicht gewinnen wird, durch die konsequente, innovative Entwicklung und Umsetzung digitaler Technik im Heizsystem.
Wie auch immer: Die Digitalisierung der Haus- und Gebäudetechnik bietet riesige Chancen. Es gehört jetzt zu den vordringlichsten Aufgaben der Branche, mehr Akzeptanz für die digitale Technologie zu schaffen und die Menschen von den Möglichkeiten und Chancen der Digitalisierung zu überzeugen. Besonders wichtig dabei ist, dass die Cyber-Sicherheit und Datensouveränität als Schlüsselanforderungen und Hauptkriterien mit eingebunden sind. Die ersten Schritte sind getan: So setzt sich der ZVEI mit seinen Leitlinien für den sicheren Umgang mit Daten für die verantwortungsvolle Nutzung sowohl von Maschinendaten als auch von persönlichen Daten ein. Ob das reicht, wird sich zeigen. Denn in einem Punkt kann man ZVEI-Präsident Michael Ziesemer unumwunden zustimmen: „Das Vertrauen in die digitalen Systemlösungen ist die Grundwährung für unseren künftigen Erfolg.“

 


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