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Doppelter Gewinn

Energie-Effizienz im Betrieb wird bedeutsamer – Lösungen gibt es heute mehr als genug

Ein großes Thema für Betriebe ist die Installation von Photovoltaikanlagen. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Der erzeugte Strom wird selbst genutzt und ersetzt den Fremdbezug. Aber auch dort, wo mehr Strom produziert wird als temporär oder überhaupt benötigt, lohnt sich die Belegung der Dächer. Der Strom wird klassisch ins Netz eingespeist und nach Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet. Bild: Pfalzsolar

Man kann LED-Beleuchtung inzwischen auch mieten. Die Deutsche Lichtmiete aus Oldenburg bietet Unternehmen solche Konzepte an. Bild: Markus Lehr, Deutsche Lichtmiete

Abwärme-Vergeudung ist nicht nur ein Problem der Großen. Laut ­Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) steht die Abwärme an der Spitze des Energieverbrauchs. Das Ministerium fördert ­betriebliche Maßnahmen zur Vermeidung bzw. auch zur Rückgewinnung. Bild: Pixabay

 

Unternehmen zahlen mit etwa 17 Ct. pro kWh Strom zwar deutlich weniger als private Haushalte, aber seit dem Jahr 2000 lässt sich in diesem Bereich ein Anstieg von mehr als 180 % beobachten. Viele Betriebe verfügen allerdings über großes Einsparpotenzial, ­erkennen dieses aber noch nicht.

Unternehmen finden sich in immer enger werdenden Konkurrenzsituationen wieder. Niedrige Energiekosten gehören zu den Stellschrauben, um sich im Wettbewerb einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen. Leistungsstarkes Energiemanagement und -controlling stellen wichtige Elemente für den Erfolg dar.

Guter Rat ist nicht teuer
Auf der Suche nach Ansätzen, hohe Strom- oder Heizkostenabrechnungen zu vermeiden, stoßen Unternehmen häufig an ihre Grenzen. Es bleibt unklar, wo die Ursachen für die Kosten sowie den Verbrauch liegen und auf welche Weise Betriebe diese reduzieren können. Spielt die eingesetzte Technik eine Rolle oder schafft bereits ein Anbieterwechsel Abhilfe? Wie macht sich ein Umstieg auf Erneuerbare Energien bemerkbar? Im Zusammenhang mit diesen Fragen bietet sich für Unternehmen die Inanspruchnahme einer Energieberatung an. Diese ermittelt und zeigt auf, wo Einsparmöglichkeiten liegen und wie Verantwortliche Energiekosten effektiv senken können. Anbieter aus der Energie­branche, beispielsweise Stadtwerke, bieten diese Beratungen an. Auf Grundlage einer Analyse der Ist-Situation entsteht so ein Konzept mit empfohlenen Maßnahmen, die es für eine Ersparnis umzusetzen gilt. Für jedes Unternehmen beziehungsweise Gebäude müssen Ratgeber dabei individuelle Lösungen entwickeln und zielen zunehmend auch auf den Umweltschutz ab. Eventuell entstehende Aufwendungen für eine Beratung gleichen potenzielle Einsparungen in der Regel schnell wieder aus.

Energiemanagement und -controlling
Teil dieser Beratung beziehungsweise der Bestandsanalyse stellt häufig auch ein Monitoring dar. Ein solches vom Anbieter zur Verfügung gestelltes Tool erfasst regelmäßig relevante Größen wie Verbräuche und Kosten und gibt beispielsweise Auskünfte über Energiebezugsflächen. Bei diesen handelt es sich um die Summe aller Grundflächen, beispielsweise in einem Gebäude, die beheizt beziehungsweise klimatisiert werden. Für die entsprechende Interpretation der gesammelten Informationen kann wiederum ein Berater herangezogen werden.
Anlagen oder Geräte mit hohem Bedarf lassen sich so ausfindig machen und können durch effizientere, umweltschonende Modelle ersetzt werden. Ebenso identifizieren Unternehmen einzelne Komponenten, die nicht mehr den Ansprüchen genügen. Hier kann sich ein Austausch der Einzelteile oder sogar eine Neuanschaffung schnell auszahlen. Über die Kontrolle unterschiedlicher Parameter wie etwa Temperaturen erlangen Verwalter Einblicke in die Stabilität von Anlagen oder erkennen vorliegende Fehlfunktionen. Zudem hilft die Analyse von Wärme- oder Kälteströmen dabei, mögliche Unregelmäßigkeiten ausfindig zu machen. Schon durch kleinere Anpassungen schöpfen Unternehmen schnell vorhandene Einsparpotenziale aus – auch indem das eigene Nutzverhalten mithilfe der neuen Erkenntnisse angepasst wird. Folgend seien drei typische Maßnahmenbereiche genannt.

Abwärme nutzen
An der Spitze des gesamten industriellen Energieverbrauchs steht laut Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) mit mehr als der Hälfte dieser Kategorie die Abwärme und sie weist zugleich enormes Potenzial für Ersparnisse auf. Indem die entstandene Abwärme wieder in den Produktionsprozess geleitet wird, lässt sie sich wiederverwenden. Dabei spielt vor allem die Temperatur eine wichtige Rolle, um die Wärmeenergie passenden Abläufen zuzuordnen. Ab 90 °C lassen sich die Abwärmemengen in Wärmenetze einpflegen und beheizen, so zum Beispiel große Hallen. Durch entsprechende Umwandlung in Strom mithilfe von Thermoelementen, deren elektrische Kontakte sich in unterschiedlichen Temperaturbereichen befinden, kann auch der eigene Bedarf in der Produktion unterstützt werden. Dank der Differenz der beiden Temperaturen entsteht eine elektrische Spannung beziehungsweise Strom. Das BMWi fördert Maßnahmen zur Vermeidung beziehungsweise Nutzung von Abwärme sowie das Hinzuziehen eines Beraters in diesem Zusammenhang.

LED ist gut und kann mehr
Das Thema Beleuchtung bietet auch hohes Einsparpotenzial. Neueste Technologie setzt bei der Lichterzeugung auf LED. LEDs zeichnen sich im Vergleich zur herkömmlichen Glühlampe durch ihre energiesparendere Funktionsweise und ihre um ein Vielfaches höhere Lebensdauer aus. Betriebe steigern durch ihren Einsatz die eigene Effizienz. Die LEDs halten unterdessen ihre Wirtschaftlichkeit während des gesamten Gebrauchs aufrecht. Neben Einsparungen von bis zu 80 % profitieren Unternehmen außerdem durch verbesserte Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter: Es kommt weder zu Flimmern oder Brummen, noch gibt es Einschaltverzögerungen. Auf diese Weise halten Betriebe die in DIN-Vorschriften festgehaltenen Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz ein. Abweichende, mangelhafte Ausleuchtung ruft Ermüdungserscheinungen, Zwangs- und Fehlhaltungen sowie andere Gesundheitsbeschwerden hervor. Flexibilität in der Farbwiedergabe ermöglicht die Anpassung der Lichtverhältnisse an individuelle Bedürfnisse und bringt die Produktivität voran. Zudem erhöht eine bessere Erhellung die Sicherheit der Mitarbeiter. Frei von Schwermetallen und Gasen verbessern LED-Leuchtmittel zugleich die Ökobilanz von Unternehmen. Die Realisierung dieser Maßnahme ermöglicht erhebliche CO2-Einsparungen. Das fördert nicht zuletzt die positive Wahrnehmung des Betriebs in der Öffentlichkeit.

Invest in PV lohnt sich
Photovoltaik-(PV)-Anlagen auf dem Dach eines Unternehmens ermöglichen eine Selbstversorgung mit Strom, sodass die Kosten des Fremdbezugs sinken. Überschüssiger Strom kann ins Netz eingespeist werden, der nach dem ­Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet wird. In der Regel amortisieren sich die Ausgaben bereits nach wenigen Jahren für die Anlage. Je nach Unternehmenssituation und -bedürfnissen bietet sich entweder das Pacht- oder das Kaufmodell für die Solarmodule an. Bei regelmäßiger Wartung steht die Anlage dann für mehr als 25 Jahre zur Verfügung.

Ein kleines Fazit
Im Bereich Energie tun sich für Unternehmen Einsparpotenziale verschiedener Art auf. Noch längst nutzen Betriebe nicht alle Möglichkeiten, eigene Kosten zu senken und damit auch die Umwelt zu schonen. Welche Maßnahmen sich dabei besonders auszahlen, hängt immer auch von der individuellen Situation und den Gegebenheiten ab. Während die Wirkung von PV-Anlagen je nach Gestaltung und Ausrichtung des Dachs variiert, wird eine Energieberatung eher weniger von den Rahmenbedingungen beeinflusst. Letztlich stehen vielfältige Energielösungen zur Verfügung, sodass Unternehmen für sich relevante Schritte einleiten können.

Autor: Tobias Thiel ist Spezialist auf dem Gebiet der Energiewirtschaft und seit 2018 Geschäftsführer der enermarket GmbH.

 


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