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Digitale Wegbegleiter

Ein Gerät – 1000 Möglichkeiten es zu nutzen

Ein Fingertipp auf den Lieblingssong und die Badewanne wird zum Klangkörper mit dem Modell „Nahoo“ von Duravit. Bild: Duravit AG

Die App „b in touch“ von Burgbad projiziert aktuelle Meldungen und Videos auf den Spiegel. Bild: burgbad AG

Nicht jedes Smartphone hält den Baustellenalltag aus. Die Mobilgeräte von Cat Phone schon. Bild: Cat Phones

Via App und WLAN lassen sich die elektronischen Wannenarmaturen der „Multiplex Trio“-Reihe von Viega aus der ganzen Wohnung nach individuellen Vorgaben steuern. Bild: Viega GmbH & Co. KG

Die Wasserwaagen-App war nur der Anfang. Heute bietet der Markt eine breite Palette an hilfreichen Programmen. Bild: Lara Wiesemann

Die Apps der verschiedenen Hersteller bieten praktische und schnelle Hilfe vor Ort. Bild: Judo Wasseraufbereitung GmbH

 

Smartphone-Applikationen gehören für die meisten Menschen mittlerweile zum gängigen Alltagsbild dazu: Wetterdaten werden gecheckt, die Freundesliste auf sozialen Plattformen durchstöbert und die Pausenzeit mit kleinen Spielchen vertrieben. Doch nicht nur die private Struktur wird von den kleinen Programmen erobert. Auch in der SHK-Branche sind die Wegbegleiter längst angekommen. Neben nützlichen Diensten für den Kunden, übernehmen sie ebenfalls Hilfestellungen im Arbeitsalltag. Doch Vorsicht: Zuviel des Guten kann auch krank machen.

Morgens um 6 Uhr klingelt der Wecker am Smartphone. Nach dem morgendlichen Toilettengang werden die News am Frühstückstisch im Sekundentakt über das Display gewischt. Dann noch schnell der Kommentar bei Facebook: „Bin müde!“ Und auf zur Arbeit. Unterwegs checken, ob die Bahn kommt und dabei gemütlich seinen Lieblingssong hören. Ein Ablauf, den wohl so mancher wiedererkennt. Das Smartphone, und mit ihm zahlreiche Apps, sind zum ständigen Wegbegleiter geworden. Was angefangen hat als kleine Spielereien, ist mittlerweile viel mehr als das geworden.

Digitaler Komfort für den Kunden
Immer mehr Produkte der SHK-Landschaft werden mit Apps verbunden. Dem Kunden bietet das mehr Komfort gepaart mit ein wenig Spielerei. Ausgerüstet mit den richtigen Komponenten, besteht beispielsweise die Möglichkeit, die Wanne via Bluetooth direkt mit dem Smartphone zu verbinden: Ein Fingertipp auf den Lieblingssong und die Badewanne wird zum Klangkörper, wie es u.a. Duravit mit dem Modell „Nahoo“ anbietet. Sämtliche Komponenten dafür sitzen für den Betrachter unsichtbar hinter der Wannenverkleidung.
Doch das ist längst nicht alles, was der Markt zu bieten hat. Denn auch Armaturen-Hersteller haben die Steuerung über hauseigene Apps für sich entdeckt. Mit der „Multiplex Trio E3, E2 und E“ aus dem Hause Viega kann z.B. das Badeerlebnis durch Fernaktivierung bereits vom Sofa aus gestartet werden. Individuelle Voreinstellungen für mehrere Nutzer können mittels einer Memoryfunktion gespeichert und abgerufen werden. Das Festlegen einer Maximalfüllmenge und/oder Höchsttemperatur ist damit ebenfalls möglich. Bei geschlossener App ist die Armatur wieder über die Bedienelemente steuerbar. Das für die Anwendung benötigte WLAN-Modul wird als Zubehörteil in das Gehäuse des Mischventils installiert. Ein Passwort soll vor unbefugten Zugriffen schützen.
Wer die aktuellen Nachrichten nicht erst am Frühstückstisch lesen möchte sondern schon während des Zähneputzens, für den bietet das Unternehmen Burgbad eine Lösung. Die App „b in touch“ verbindet sich mit einem Monitor, der hinter dem Spiegel des Herstellers verbaut ist. Nachrichten, Stauinfos, Termine, E-Mails, Wetterbericht und sogar die Höhe des Blutdrucks können so gleichzeitig eingesehen werden. Ebenfalls ist das Beamen der Lieblingsserie auf die Spiegelfläche möglich. Die Infotainment-Lösung basiert auf dem drahtlosen Übertragungssystem „Airplay“, mit dem sich Medien per WLAN durch den Raum streamen lassen. Eingesetzt wird die Technik zusammen mit der Apple TV-Box.

Neues Werkzeug im Arbeitsalltag
Schön ist es, wenn der Kunde seinen gewünschten Komfort bekommt – wenn auch zu dementsprechenden Preisen. Doch können Apps auch bei der Tätigkeit als SHK-Installateur Hilfestellungen leis­ten? Ja sie können! Was anfangs als Wasserwaagen-App begann, hat sich in den Jahren stark entwickelt. Zahlreiche Unternehmen setzen heute auf die Unterstützung des Handwerks durch Applikationen. Dabei wird die gesamte Breite der Arbeitsfelder bedient. Mathematische Hilfe gibt beispielsweise die „Formel-App“ von ­Stiebel Eltron. Sie beinhaltet eine umfassende Sammlung gängiger Formeln aus der Sanitär-, Heizungs- und Klimabranche sowie Heizwerte zu mehreren Wärmeträgern. Zudem ist das Umrechnen von gängigen Einheiten möglich.
Doch die Theorie bildet bekanntlich den kleinsten Teil auf der Baustelle. Praktische und schnelle Hilfe vor Ort ist speziell in diesen Tagen bei einem Kesselausfall nötig. Aber auch hier zeigen sich Lösungen: Von der Auslesung des Störcodes über die Auflistung von Ersatzteilen passend zum jeweiligen Gerät bis hin zum direkten Draht zum Service-Team wird in den Apps der einzelnen Kesselhersteller alles geboten. Damit hat der Monteur alle wichtigen Unterlagen an einem Ort gebündelt und immer parat. Das spart Zeit und Nerven.
Nützliche Unterstützung wird auch im Bereich der Organisation und Auftragsabwicklung geboten. Beispielsweise mit dem Job Order Management, genannt „jOrdrs“. Die iPad-App unterstützt Handwerker, Techniker und Monteure im Kundendienst bei Aufträgen vor Ort: Von der Anfahrt zum Kunden über die Zeiterfassung, Auftragsabwicklung – inkl. Materialverwaltung – bis zum Regiebericht. Dabei kommt das Programm ganz ohne Backend-System aus. Es nutzt lediglich den iPad-Kalender sowie einen Kalender im Büro als Gegenstück, in dem die Auftrags-Termine eingetragen und synchronisiert werden (z.B. via Exchange, Google, Apple). Die Zeiterfassung registriert den Beginn des Auftrags und den Abschluss. Die App erstellt am Ende der Tätigkeit den Auftragsnachweis, den der Kunde direkt auf dem iPad unterschreiben kann.

Das richtige Endgeräte kann ­entscheidend sein
Die Möglichkeiten und die Angebote für die kleinen Baustellenhelfer sind riesig und es kommen täglich neue hinzu. Zahlreiche Monteure bauen bereits die kleinen Programme in ihren Arbeitsalltag ein. Das sorgt beim Smartphone für starke Belastungen. Baustaub, Stürze auf den Boden oder andere Erschütterungen grenzen die Haltbarkeit der Geräte stark ein. Speziell die Kombination mit Wasser lässt so manches Gerät an seine Grenzen stoßen. Davor schützt auch die beste Hülle nicht. Eine Erfahrung, die schon so mancher machen musste. Daher sollte sich jeder gut überlegen, mit welchem Gerät er die Baustelle betritt. Wesentlich sicherer ist die Verwendung von speziell auf diesen Alltag zugeschnittenen Smartphones. Verschiedene Varianten bietet beispielsweise das Unternehmen Cat Phones. Um den individuellen Bedürfnissen von Baustellen gerecht zu werden, sind die Mobiltelefone äußerst robust. Dadurch sollen sie Stürzen, Schlägen, Wasser, Hitze oder Schmutz standhalten. Sicherlich eine Investition, die sich lohnen kann, da die Geräte bereits ab ca. 250 Euro zu haben sind.

Nicht die Realität vernachlässigen
Bei allem Eifer, was die Digitalisierung angeht, sollte man stets die reale Welt nicht vernachlässigen. Hilfreiche Programme hin, Spielereien her – zuviel des Guten kann krank machen. Das bestätigt eine Studie von Prof. Alexander Markowetz am Institut für Informatik der Universität Bonn. Darin wurde die Handynutzung von 60.000 Personen ausgewertet. Die erschreckende Erkenntnis: Im Durchschnitt aktivieren die Nutzer ihr Handy 53-mal am Tag. Dafür wird alle 18 Minuten die eigentliche Tätigkeit unterbrochen. Die Folgen dieses Verhaltens seien Abhängigkeit und Burnout.
Mit dieser Untersuchung und den im Text genannten Beispielen wird deutlich, dass der derzeitige Entwicklungsstand von Applikationen durchaus für das Fachhandwerk Nützliches bietet. Damit wird das Smartphone zu einem echten Allrounder – über die Grenzen von privat und beruflich hinaus. Umso wichtiger wird es, in Zukunft auch „digitale Freizeiten“ in den Alltag einzubauen.

 


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