Dienstleistung spart Zeit und Geld
In den Innungen Osnabrück und Oldenburg koordiniert ein Mietwagenunternehmen auf Wunsch den Lieferservice für SHK-Betriebe
Die GC-Gruppe drängt mit einem Logistik-Service für Fachhandwerker auf den Markt und will die Direktbelieferung ins Monteurfahrzeug sukzessive deutschlandweit umsetzen. Eine Nachricht, die Reiner Möhle mit Interesse gelesen hat. Der Präsident der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim berichtet von einer Alternative, die die SHK-Innung Osnabrück ihren Mitgliedsbetrieben anbietet: den Lieferservice eines Mietwagenunternehmens.
Zugegeben: die Idee ist nicht neu. 2009 hat der Vorstand der niedersächsischen Innung in einem Rundschreiben erstmals auf den externen Bringdienst hingewiesen. Seitdem hat sich die Dienstleistung etabliert und wird z. B. auf Innungsversammlungen vergegenwärtigt. Betriebe, die den Service im Kundendienst und bei Montagearbeiten in Anspruch nehmen, „profitieren ganz ohne Zweifel“, sagt Reiner Möhle. Zeitlich und finanziell.
Wohl jeder SHK-Betrieb und jeder Installateur kennt die Situation: Es geht auf die Baustelle und dann fehlen wider Erwarten Zeichnungen, Werkzeuge oder Materialien. Selbst nochmal losfahren? Kann von Nachteil sein, weil Zeit verloren geht. Und Zeit ist Geld. Möhle: „Dass ein Monteur einen halben Tag unterwegs ist, um fehlendes Material zu organisieren, können wir uns schlichtweg nicht leisten.“ Außerdem: Manchmal kann ein Fachhandwerker eine Baustelle oder die Wohnung nicht verlassen – z. B. dann, wenn der Eigentümer nicht im Hause ist, die Wohnungstür aber nach getaner Arbeit verschlossen werden soll. Den Kundendienst um Hilfe bitten? Auch das kostet Zeit und bindet Personal. Den Großhändler mit der Nachlieferung beauftragen? Ist möglich, allerdings mit Logistikkosten verbunden – bei kurzen Montageeinsätzen wiederum ausgeschlossen. „Nicht zu vergessen das Parkproblem in den Innenstädten“, sagt Möhle. „Ist eine mühsam gefundene Parkfläche einmal geräumt, wird man sie wohl kaum so schnell wiederbekommen. Und falls doch, werden weitere Parkgebühren fällig.“
Betriebe erhalten Kundennummer und Sammelrechnung
Auf der Suche nach einer praktikablen Lösung verglich Reiner Möhle in seiner Funktion als ehemaliger Obermeister der Innung Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Klempnertechnik Osnabrück-Stadt diverse Anbieter – und wurde bei „Minicar“ fündig. Das Mietwagenunternehmen ist deutschlandweit tätig und bietet u. a. Personenbeförderungen, Flughafentransfers, Kurier- oder Krankenfahrten an. Für Handwerker in der SHK-Innung Osnabrück ist „Minicar“ ebenso schon seit Jahren unterwegs wie für Betriebe in der SHK-Innung Oldenburg.
Und so funktioniert‘s: Betriebe, die die Dienstleistung in Anspruch nehmen, erhalten eine Kundennummer. Im Bedarfsfall geben Monteure sämtliche Informationen zusammen mit der Kundennummer an „Minicar“ weiter, z. B., wenn Produkte beim Großhändler oder in Lagern abgeholt werden müssen. Die „Minicar“-Mitarbeiter fahren raus – egal, ob zum Großhändler, zum eigenen Unternehmen, zu Fremdfirmen oder um Auszubildende ohne Führerschein zur Baustelle zu bringen. Mit der Bezahlung haben Monteure übrigens nichts zu tun. Deren Betriebe erhalten zu Monatsbeginn eine Sammelrechnung.
Weite Fahrten für Ersatzteile
Reiner Möhle, seit 2002 Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Osnabrück und selbst Chef eines SHK-Betriebs mit knapp 30 Mitarbeitern (Hermann Möhle GmbH), kann nur Gutes über den Lieferservice berichten. Sein Unternehmen nimmt ihn bis zu 30-mal im Monat in Anspruch. Es komme vermehrt vor, dass spezielle Kessel-Ersatzteile in Osnabrück nicht vorrätig seien und deshalb von „Minicar“ abgeholt würden – z. B. bei Brötje in Rastede oder bei Viessmann und Buderus in Münster. Selbst noch weiter entfernte Zentrallager würden hin und wieder angesteuert – je nach Dringlichkeit. „Dann steigt die Rechnung natürlich überproportional an“, sagt Möhle und ergänzt: „Trotzdem sind die anfallenden Kosten unschlagbar gering.“ Sie werden gestaffelt und liegen zwischen 6,80 und 12,50 Euro (bis 7 km) plus 1,19 Euro je weiteren Kilometer.
Fazit
„Betriebswirtschaftlich macht diese Dienstleistung absolut Sinn“, so Möhle. Wegfall von doppelten Fahrten, dazu die Zeitersparnis – davon profitiere der Ablauf auf der Baustelle und letztendlich auch der Kunde. Möhle: „Im Handwerk werden leider immer mehr selbst erbrachte Leistungen an externe Auftragnehmer ausgelagert. Dass aber ein Fachhandwerker die benötigten Teile selbst abholt, muss wirklich nicht sein.“ Klingt nach einer Selbstverständlichkeit, einen solchen Service zu nutzen? „Ist es aber nicht“, so der Geschäftsmann. Er wird nicht müde, für die Vorteile einer solchen Dienstleistung in der SHK-Innung Osnabrück und darüber hinaus zu werben.
www.moehle.de
www.kh-os.de
www.minicar-osnabrueck.de