Werbung

Branchenticker

 

Starker PV-Anfragerückgang
Die „Energierevolution“ der schwarz-gelben Regierung trägt ihre ersten unglückseligen Früchte: Deutlich weniger Verbraucher fragen PV-Anlagen nach. Das meldet Quotatis, Europas größtes Portal zur Vermittlung von Handwerker- und Dienstleistungen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen die Anfragen im Oktober um 44% zurück. Im September verzeichnete das Kölner Unternehmen sogar einen Rückgang um 53%. Ein weiterer Anfragerückgang wird zum Jahreswechsel erwartet, wenn die Einspeisevergütung für Solarstrom um weitere 13% abgesenkt wird. Zwar würden auch die Preise für Solarstromanlagen voraussichtlich weiter fallen, Verbraucher seien durch die  EEG-Novelle jedoch stark verunsichert, so das Fazit der Untersuchung – tolle Arbeit Frau Merkel und Herr Röttgen, so klappt es bestimmt mit den vollmundig angekündigten Klima- und Energiezielen.

Stromnetze können Solarausbau gut verkraften
Die Stromnetze können den künftigen Ausbau der Solarstrom-Erzeugung auf die geplanten 52 GW im Jahr 2020 gut bewältigen, den die Bundesregierung in ihrem Nationalen Aktionsplan für EE vorsieht. Das dokumentiert eine aktuelle Untersuchung der Unternehmensberatung Roland Berger. Befragt wurden Betreiber von Verteilnetzen in sogenannten PV-Ballungszentren. Selbst die Betreiber von Stromnetzen mit besonders großem PV-Anteil und starken Wachstumsraten sehen im Ergebnis laut Studie keine fundamentalen Probleme für ihre Netze. Eine Beeinträchtigung der Stromversorgung oder gar einen „Netzkollaps“ aufgrund der Einspeisung von Solarstrom sei auf keinen Fall zu befürchten. Um die unumgänglichen Investitionen in die ländlichen Verteilnetze so gering wie möglich zu halten, arbeitet die PV-Industrie intensiv an technischen Innovationen, die die Kosten des ohnehin nur an wenigen Stellen notwendigen Verteilnetzausbaus erheblich minimieren. So werden schon in wenigen Wochen blindleistungsregelungsfähige Wechselrichter auf den Markt kommen, die die Aufnahmefähigkeit von Stromnetzen wesentlich erhöhen und klassische Netzausbaumaßnahmen zum großen Teil ersetzen können. Prof. Dr.-Ing. Martin Braun vom Forschungsinstitut Fraunhofer IWES in Kassel bestätigt die Potenziale der neuen Wechselrichter-Generation: „Unsere Netzberechnungen zeigen, dass die PV-Aufnahmefähigkeit der Niederspannungsnetze durch die Bereitstellung von Blindleistung deutlich erhöht und in einigen Fällen auch mehr als verdoppelt werden kann.“ – ein weiterer Beweis, wie viel Innovationspotenzial noch in der PV-Branche steckt.

Treiber für technologische Innovationen
Apropos Innovationspotenzial: Der Ausbau EE im Strombereich vollzieht sich in Deutschland seit 20 Jahren dynamisch und effektiv. Der regenerative Anteil am deutschen Stromverbrauch hat sich in diesem Zeitraum auf 16% verfünffacht. Dabei wurden Entwicklungsschübe ausgelöst, die einzelnen Technologien zum globalen Durchbruch verhalfen. Eine Forschungsarbeit der TU Berlin zeichnet die „Biographie des Innovationsgeschehens“ EE in Deutschland nach. Das Fazit: Die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind wesentlich für den Erfolg der unterschiedlichen EE-Technologien verantwortlich. Das deutsche Fördermodell wird deshalb mittlerweile weltweit kopiert. Das 1990 verabschiedete Stromeinspeisegesetz und sein Nachfolger, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus dem Jahr 2000, haben entscheidende Impulse für den Ausbau einer zunehmend regenerativen Stromversorgung gesetzt, so die Analyse. „Die gesetzliche Förderung ebnete technischen Innovationen den Weg“, bilanziert der ehemalige Bundesumweltminister Prof. Dr. Klaus Töpfer in einem Vorwort zur Studie. „Das EEG hat sich als das wichtigste und erfolgreichste Instrument für die Markteinführung der EE im Strombereich erwiesen. Die spezifischen Kosten der EE konnten dadurch schneller als erwartet gesenkt werden“ – dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, diese Aussagen sprechen für sich.

Cramer als BSW-Solar-Präsident wiedergewählt
Günther Cramer wurde als Präsident des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) wiedergewählt. Die BSW-Solar-Jahresversammlung hat ihn mit überwältigender Mehrheit in seinem Amt bestätigt. Cramer wird die Solarwirtschaft in Deutschland bis 2012 vertreten. Ebenfalls in ihrem Amt bestätigt wurden der Vizepräsident Helmut Jäger (Solvis) und der Schatzmeister Rudolf Sonnemann (Stiebel Eltron) sowie die Präsidiumsmitglieder Frank Asbeck (Solarworld), Klaus-Bernhard Hofmann (Schott) und Matthias Willenbacher (Juwi). Neu im Amt sind Michael Schäfer (Energiebau), Holger von Hebel (Bosch SolarEnergy) und Andreas Wagner (Wagner Solar).
„Die Entwicklung der PV in Deutschland in den letzten Jahren ist eine wirkliche Erfolgsgeschichte. Die Solarwirtschaft befindet sich auf dem besten Wege, eine bedeutende Säule der Energieversorgung zu werden“, erklärte Cramer. „Ein wesentliches Ziel auf diesem Weg, wird für die Branche das Erreichen der Wettbewerbsfähigkeit der PV mit anderen Energieformen sein.“ – Glückwunsch und weiter so.

Hilmar Düppel
Chefredakteur IKZ-ENERGY
h.dueppel@strobel-verlag.de

 

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: