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Branchenticker

Unterschiedliche Sichtweisen gibt es offensichtlich, was die Steigerungen der Stromkosten angeht.

 

Kosten gerechter verteilen
EE-Ausbau: Unterschiedliche Sichtweisen gibt es offensichtlich, was die Steigerungen der Stromkosten angeht. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) kritisiertjetzt die wiederholte Darstellung,der Ausbau regenerativer Energien lasse die Strompreise explodieren oder gefährdegar die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmenin Deutschland. Die Strompreisefür Großverbraucher seien in den letztenJahren vielmehr immer weiter gesunkenund liegen aktuell auf dem Niveau des Jahres 2005. Allein der börsenpreissenkende Effekt der EE entlaste die Industrie derzeitum jährlich 1,5 Mrd. Euro. Hinzu kommeder geringe Preis für CO2-Zertifikate, der die Strompreise für Großverbraucher ebenfalls sinken lassen. – Da gibt es wohl Aufklärungs-bzw. Korrekturbedarf. Deshalb er greiftjetzt der BSW-Solar über den Dachverband BEE die Initiative. Mithilfe von Gutachtern sollen Mechanismen entwickelt werden, wie zukünftig der Merit-Order-Effekt bei der Berechnung der EEG-Umlageberücksichtigt werden kann. Keine schlechte Idee.

Ökostrom kaum noch teurer
Preisentwicklung: Das Interesse an Ökostrom steigt nach wie vor und parallel dazu nimmt auch der Anteil der „grünen“ Energie am Gesamtstrommix beständig zu. Mit 67,9 Mio. kWh deckte Strom aus EE im ersten Halbjahr 2012 nach Schätzungendes Bundesverbandes der EnergieundWasserwirtschaft (BDEW e.V.) erstmalsmehr als ein Viertel des deutschen Strombedarfs. Besonders positiv dabei: Die Preise für Ökostrom werden immer konkurrenzfähiger werden. Dies belegt eine aktuelle Untersuchung des unabhängigen Verbraucherportals toptarif.de (www.toptarif.de). Sie zeigt, dass preiswerte Ökostromtarife bis zu 17% günstiger sind als Strom aus Grundversorgungstarifen. Undauch im Vergleich mit den preiswertesten Wettbewerbern der meist teuren Grundversorger schneiden die Ökotarife gut ab: Sie kosten etwa 2% und damit nur marginal mehr als die günstigsten Angebote für „grauen“ Strom. So zahlt beispielsweise ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 kWh im Grundversorgungstarif jährlich 947 Euro. Günstige Wettbewerbsangebotefür konventionellen Strom sind bereits für durchschnittlich 767 Euro zu haben. Fast zum gleichen Preis, für jährlich 785 Euro, können Verbraucher sich aber auch mit preiswertem Ökostrom versorgen. – Das Klischee vom teuren Ökostrom ist damit endgültig überholt. Ökostromprodukte sind mittlerweile absolutkonkurrenzfähig, so das Fazit des Verbraucherportals.

Energiewende mit Solarwärme
„Fahrplan Solarwärme“: Es entwickeltsich so einiges im Solarmarkt. Nach einer vom BSW-Solar auf der Intersolar vorgestellten Raodmap wird die Solarthermie bis 2030 stark wachsen und neue Marktsegmente hinzu gewinnen. Unter den neuen Segmenten werde die Industrielle Prozesswärme zum Absatztreiber, gefolgt von der Erneuerung bestehender Anlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern, Nicht-Wohngebäuden sowie Nah- und Fernwärme. Allein bis 2020 bedeute dies bei einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 12,5% einen Zubau von 3,6 Mio. m² Quadratmeter Kollektorfläche im Jahr und damit eine Verdreifachung des Marktes. So steige die solare Wärmeerzeugung bis 2020 auf 14 Mrd. kWh (therm.) pro Jahr. Bis 2030 könne sich der Zubau versiebenfachen und mit fast 70 GW solarthermischer Leistung einen substanziellen Beitrag zum Wärmebedarf deutscher Haushalte und der deutschen Industrie liefern. Erhebliche Fortschritte erwarten die Autoren der Studie (die Beratungsunternehmen Technomar und CO2-Online sowie das Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik der Universität Stuttgart) bei der Senkung der Produktionskostendurch den Einsatz innovativer Technologien, günstigere Fertigungsverfahren und der Entwicklung alternativer Speicherkonzepte. Solarwärme-Systeme werden laut Technomar bis 2020 um 14% günstiger werden, bis 2030 sogar um mehr als 40%.Durch die deutliche Senkung der Kostenkönne die Solarwärme bis 2030 in allen Marktsegmenten ihre Amortisationszeitunter 5 Jahre drücken. – Bis 2030 schätzt der BSW-Solar eine Solarisierungsrate vonzwischen 70 und 80% aller Ein- und Zweifamilienhäuser allein durch die Solarwärme. Künftig sollen auch noch weitere Einsatzfelder außerhalb des Wohnbereichs erschlossen werden.

Solarkollektoren in Bauregelliste
Bauprodukte: Das Deutsche Institut für Bautechnik nimmt Ende 2012 Solarkollektoren und PV-Module in die deutsche Bauregelliste auf. Mit der Veröffentlichungder Bauregelliste 2012/2 müssen PV-Module bzw. Solarkollektoren neben den Anforderungender Niederspannungsrichtliniebzw. Druckgeräterichtlinie auch die Anforderungen nach dem deutschen Bauproduktengesetz erfüllen. Die wesentliche Änderung betrifft den Brandschutz: PV-Moduleund Solarkollektoren müssen fortan mindestens normalentflammbar sein. Der Nachweis der Normalentflammbarkeit nach DIN EN 13501-1, Klasse E, bzw. B2 nach DIN 4102-1 ist mit einer Erklärung durch den Kollektor- oder Modulherstellerzu erbringen. Aufgenommen in die Bauregelliste werden nur Solarkollektoren im Dachbereich mit einer Dachneigung bis 75° mit Einzelglasflächen bis maximal 3 m² bzw. PV-Module im Dachbereich mit einer Dachneigung bis 75° und einer Glasfläche von maximal 2 m². PV-Module bzw. Solarthermiekollektorenmit größeren Gläsern bzw. abweichenden Einsatzgebieten benötigen zukünftig eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung.

 


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