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Blickfang auf vier Rädern

Tipps zu Gestaltung, Umsetzung und Pflege von Fahrzeugbeschriftungen

Einige Beispiele von Firmenbeschriftungen aus den letzten Jahren. Sie nahmen an der Aktion „Sterne des Handwerks“ teil.

 

Das Handwerk verfügt über den größten Transporter-Fuhrpark Deutschlands und prägt mit seinen fahrenden Litfaßsäulen das Straßenbild unserer Städte. Die Vielfalt zeigt: Viele Handwerker haben das Werbepotenzial ihrer Firmenfahrzeuge erkannt. Um mit dem eigenen Fahrzeug aus der Werbeflut herauszustechen, muss bei der Gestaltung, Umsetzung und späteren Pflege der Beklebung einiges beachtet werden.

Der Marketingmix macht’s
Eine ausgefallene Fahrzeuggestaltung sorgt für Aufsehen. Damit man sich später daran erinnern kann, muss das Gesamtbild stimmig sein. „Design und Botschaft der Fahrzeugbeschriftung müssen zur sons­tigen werblichen Unternehmensdarstellung passen und sich nahtlos in sie einfügen. Wer originell ist und authentisch bleibt, kann neue Kunden gewinnen und zugleich die Bindung zu bestehenden Kunden stärken“, ist Prof. Dr. Birgit Ester, Leiterin des Instituts für Technik der Betriebsführung in Karlsruhe, überzeugt. Während auf der einen Seite Wiedererkennung und Identifikation nötig sind, muss sich das Unternehmen gleichzeitig von der Konkurrenz abheben und sich mit der Betonung eines Alleinstellungsmerkmals hervortun.
Man soll dennoch nicht um jeden Preis auffallen, rät Julia Busse, Geschäftsführerin und Sprecherin des Deutschen Werberats: „Nur positive Aufmerksamkeit kann sich auch positiv auf das Unternehmen auswirken.“ Kritische Werbeinhalte können entstehen, wenn die Gestaltung in keinem oder nur einem provokant oberflächlichen Zusammenhang mit dem Produkt oder Unternehmen steht. Ein intensives Beratungsgespräch mit einem Gestalter ist deshalb unerlässlich. „Der Handwerker kann sich durch Referenzen einen Eindruck von der Arbeit des Designers machen, während Geschäftspapiere und Werbematerialien dem Gestalter wiederum das Unternehmen und seine Darstellung veranschaulichen“, weiß Chris­toph M. Scheller, Professor für Kommunikation und Werbung an der FH Aachen, zu berichten. Denn: Nur so kann dieser den Betrieb und seine Besonderheiten kennenlernen und in seinen Entwürfen abbilden.

Fahrzeugbeschriftung ist Teamwork
Bei aller Gestaltungsfreiheit gibt es einige „Dos and Dont’s“ zu beachten. Ein gutes Konzept beinhaltet gut lesbar die wichtigsten Kontaktdaten: Name, Telefon, Website. Dies wird gewährleistet, indem man große Schriften verwendet und verspielte oder geschwungene Schriften nur behutsam einsetzt. Außerdem sollten sich Kontaktdaten nicht im Schmutzbereich, den bodennahen Flächen des Fahrzeugs, sondern z. B. auf den Seitenflächen wiederfinden.
Hat man sich aus mehreren Entwürfen für eine Form entschieden, muss ein Werbetechniker sein Know-how bei der Flächenaufteilung einbringen. Besonders moderne Fahrzeuge stellen hier aufgrund ihrer aerodynamischen Form sowie baulichen Besonderheiten wie Zierleisten, Sicken etc. eine Herausforderung dar. Die Möglichkeit der Entfernung sollte ebenfalls von Beginn an mitbedacht werden, besonders bei Leasingfahrzeugen. Dann erst kann anhand einer finalen Druckvorlage die Folienproduktion und Beklebung beginnen.
Bei Gestaltung und Beklebung gilt: Qualitativ hochwertige Arbeit hat ihren Preis. Gerade die Qualität der Außendarstellung des Unternehmens ist sehr wichtig, da sie für den Betrachter die Qualität des Unternehmens widerspiegelt. Dementsprechend sollten Fahrzeug und Beklebung gepflegt werden. „Vor allem bei Digitaldrucken empfiehlt sich ein zusätzliches Schutzlaminat, das die Drucke vor Farbabrieb und UV-Strahlen schützt“, weiß Schilder- und Lichtreklametechnikerin Martina Gralki-Brosch. Auch die Reinigung mit einem Hochdruckreiniger ist bei einem Schutzlaminat möglich, allgemein sollte Folienwerbung aber behutsam und ohne aggressive Reinigungsmittel gepflegt werden. „Bei einmal gelösten Beklebungen muss wie bei mechanischen Schäden das gesamte Teilstück, z.B. ein Kotflügel, ersetzt werden“, erklärt die Bundesinnungsmeisterin des Zentralverbands Werbetechnik.

Fazit
Fahrzeugbeschriftung stellt eine sinnvolle Ergänzung zu den bereits vorhandenen Marketingmaßnahmen des eigenen Betriebs dar. Sie kann eine Ergänzung zu Anzeigen-, Plakat- oder Radiowerbung sein: Professionell umgesetzt, wirkt sie mit der richtigen Pflege über viele Jahre. Vor allem Handwerker, die täglich in ihrer Region unterwegs sind, erreichen so über einen langen Zeitraum die gewünschte Zielgruppe. Ob parkend bei einem Kunden oder wartend an der Ampel – der eigene Firmenwagen stellt das Unternehmen wie eine Visitenkarte vor und bleibt durch eine gelungene Gestaltung in den Köpfen.

Quelle: Marketing Handwerk GmbH, Aachen

Bilder: Holger Bubel/Marketing Handwerk

www.sterne-des-handwerks.de

Wettbewerb „Sterne des Handwerks 2015“

Der Wettbewerb „Sterne des Handwerks“ wurde 2009 zum ersten Mal ausgerufen. Damals wie heute standen die Handwerkerfahrzeuge und ihre werbliche Gestaltung im Fokus – die Originalität des Konzepts und dessen technische Umsetzung. Wer jetzt mit seinem teil- oder voll verklebten Firmenwagen teilnehmen will, kann sich mit Fotos von allen vier Fahrzeugseiten unter www.sterne-des-handwerks.de anmelden. Noch bis zum 12. Januar 2015 können sich in die Handwerksrolle eingetragene Betriebe so ihre Chance auf den Hauptpreis sichern: einen neuen Mercedes-Benz „Vito“ inklusive Fahrzeugbeschriftung. Zu den weiteren Preisen zählen ein Team-VIP-Package für fünf Personen zur DTM für den Zweit- und ein Wochenendurlaub für zwei Personen für den Drittplatzierten.

 


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