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Beeindruckendes Potenzial

 

Die Solarthermie hat sich in Wohngebäuden längst etabliert. Doch auch in Industrie und ­Gewerbe bietet sie gute Chancen – zum Beispiel in Form von Prozesswärme, die sich mit Flach-, Röhren- oder Luftkollektoren weitgehend emissionsfrei erzeugen lässt. Ob Galvanisierung oder Härterei, Trocknungsanlage, Tierzucht oder Großküche – die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig1). Das Besondere daran: Gut ein Fünftel des industriellen Wärmebedarfs fallen im Temperaturbereich unter 100 °C an, weitere 10 % fallen in den Temperaturbereich zwischen 100 und 250 °C. Beides lässt sich mit Kollektoren abdecken.
200 Solaranlagen zur Bereitstellung von ­Prozesswärme sind Schätzungen zufolge hierzulande derzeit in Betrieb, Bau oder Planung. Doch es könnten (und sollten) weit mehr sein. Experten beziffern das Kollektorpotenzial für Industrie und Gewerbe auf 140 Mio. m² Fläche. Zwar fallen bei der Nutzung solarer Prozesswärme im Vergleich zu konven­tionellen Wärmeerzeugern zu Beginn höhere Investitions­kosten an – und hier gilt es in der Tat, gegenüber dem zahlen­orientierten Investor Überzeugungsarbeit zu leisten. Doch Argumente „pro“ gibt es reichlich: Die Jahres­arbeitszahl ­großer Solaranlagen kann bis zu 100 ­betragen. Für die Bereitstellung von 100 kWh Wärme wird also ­lediglich 1 kWh Strom benötigt. Überdies wird im ­Rahmen des Marktanreizprogramms die Bereitstellung von ­Prozesswärme mit 50 % der gesamten Investitionskosten für ­Planung, Hardware, Installation und Einbindung gefördert. Gute ­Argumente also gegenüber dem Investor, die Kraft der ­Sonne auch im gewerblichen und industriellen Sektor „auf die Straße“ zu bringen.

Markus Sironi
Chefredakteur
m.sironi@strobel-verlag.de


1) Einen ausführlichen Artikel zum Thema finden Sie in dieser Ausgabe auf Seite 12 ff.

 


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