BDH: Markt für Heizungen bis Mai rückläufig
Berlin. Einen sinkenden Absatz neuer Heizungen meldet der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH). Von Januar bis Mai dieses Jahres wurden -39% weniger Wärmeerzeuger verkauft als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Markt sei nach der letztjährigen Debatte um das Gebäudeenergiegesetz von Verunsicherung geprägt. Wie BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt erklärt, sei bei den Menschen noch zu wenig bekannt, welche technischen Lösungen das Gesetz zulässt. Gleiches gelte für die neu ausgerichtete Förderung.
Die aktuellen Zahlen kommen indes nicht ganz unerwartet. 2023 hatte der BDH im ersten Halbjahr insgesamt ein Absatzplus von +44% im Vergleich zum 1. Halbjahr 2022 verzeichnet (IKZ berichtete), 85% der Hersteller rechneten bereits „für das erste Quartal 2024 mit einer schlechten oder sogar sehr schlechten Marktentwicklung“. In den ersten drei statt sechs Monaten hatte das Plus etwas darunter gelegen (1. Quartal 2023: +38%; IKZ berichtete). Beim Wärmepumpenabsatz war 2023 ein Rekordjahr, im ersten Quartal 2023 gab es, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, einen Zuwachs von +111% (1. Halbjahr 2023: +105%).
Für die ersten fünf Monate dieses Jahres verzeichnet der BDH bei den Wärmepumpen einen Rückgang um -52% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der BDH verweist auf das Ziel der Bundesregierung, wonach ab 2024 jährlich 500.000 Wärmepumpen installiert werden sollten. Die Hersteller hätten ihre Unterstützung zugesichert und teils Milliarden investiert, um Produktionskapazitäten aufzubauen. Nun könne die Heizungsindustrie für dieses Jahr lediglich von einem Absatz von bis zu 200.000 Wärmepumpen ausgehen, betont der Verband.
Eine negative Marktentwicklung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gab es bei den holzbasierten Heizungen. Insgesamt ging der Absatz von Biomasseheizungen um -79% zurück, wobei der Markt für Pelletheizungen sogar um -81% schrumpfte und bei etwa 4000 abgesetzten Geräten lag. Betroffen waren auch die übrigen Systemkomponenten der Heizung. Laut BDH setzten die Hersteller -58% weniger solarthermische Anlagen und -50% weniger Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung ab. Auch Heizkörper und Fußbodenheizungen verzeichnen Marktrückgänge.
Der BDH fordert die Politik zu Maßnahmen auf. Eine breit angelegte Kommunikationskampagne könne die Verunsicherung abbauen. Die Verbraucher benötigten klare Informationen über die nun bestehenden Rahmenbedingungen.