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Bayern – Positive Erwartungen für 2018

Pressekonferenz und traditioneller Nikolausempfang mit handfesten Zahlen

Zusammenstellung der neu abgeschlossenen Lehrverträge in den bayerischen SHK-Ausbildungsberufen von 2010 bis 2017.

Auf der Pressekonferenz stellten sich der Landesinnungsmeister, Michael Hilpert, und der Hauptgeschäftsführer, Dr. Wolfgang Schwarz, den Fragen der Journalisten. Die wirtschaftliche Lage der dem Verband angeschlossenen Betriebe bezeichneten beide als „sehr gut“.

Für den Nikolaustag 2017 lud der Fachverband SHK Bayern Gäste und Freunde ein. Gekommen waren mehr als 200 Personen, die sich der Handwerksorganisation verpflichtet fühlen.

Pfarrer Rainer Maria Schiessler: Er verstand es, die Gäste in seinen Bann zu ziehen.

 

Für den 6. Dezember des letzten Jahres lud der bayerische SHK-Landesverband zu seinem Nikolausempfang in die Landeshauptstadt München ein. Gekommen waren mehr als 200 Gäste aus Handwerk, Politik, Gesellschaft, Handel, Industrie und Medien. Dem Jahresabschluss hatten die Verantwortlichen eine Pressekonferenz vorgeschaltet, in der sie die Lage des bayerischen SHK-Handwerks erörterten.

Die dort vorgestellten Ergebnisse basieren auf einer vom SHK-Fachverband Bayern erhobenen Umfrage, die alle sechs Monate durchgeführt wird. Der daraus ermittelte SHK-Geschäftsklimaindex stieg im Herbst 2017 um fast 9 Punkte gegenüber seinem Stand vom Vorjahr auf insgesamt 80,6 Punkte. Die Gründe für den Anstieg des Index sieht Landesinnungsmeister Michael Hilpert in den optimistischen Aussichten der Innungsfachbetriebe für die nächsten sechs Monate (+ 9,9) sowie in der aktuellen Ertragslage, die von den Umfrageteilnehmern als positiv (+ 7,2) empfunden wurde. „Außerdem stieg der ohnehin hohe Auftragsbestand um 1,8 Punkte an und belief sich im Herbst 2017 auf fast 13 Wochen“, ergänzte Hilpert.

Höhere Preise
Durch die zunehmende Inflation in Deutschland (2017 = 1,8 % von Januar bis Oktober) stiegen auch die „gefühlten Marktpreise“ der SHK-Branche weiterhin: Den um 2,9 % höheren Einkaufspreisen stehen laut SHK-Fachverband die um 1,8 % höheren Angebotspreise gegenüber. Die Innungsfachbetriebe partizipieren nach Meinung der Handwerksvertretung weiterhin an der allgemeinen positiven Entwicklung bedingt durch niedrige Zinsen und die daraus resultierende hohe Investitionsbereitschaft.

Ausbildungssituation 2017
Zu Beginn des Ausbildungsjahres 2017/18 hat der SHK-Fachverband eine Umfrage zur Ausbildungssituation durchgeführt. Danach ist die Zahl der Betriebe, die mindestens einen Auszubildenden eingestellt haben, auf 52 % (2016: 53 %) gesunken. „Das ist im Vergleich zu anderen Branchen ein guter Wert“, relativiert Dr. Wolfgang Schwarz den leichten Rückgang. Der Hauptgeschäftsführer des SHK-Landesverbands sieht Beweise dafür, dass sich die Betriebe zunehmend schwerer tun, Auszubildende zu finden.
Bei einer Gesamtbetrachtung der zukünftigen Ausbildungsbereitschaft haben sich laut Dr. Schwarz die sehr guten Ergebnisse des Vorjahres sogar noch etwas gesteigert: Ca. 23 % (2016: 22 %) der Betriebe wollen in Zukunft mehr Lehrlinge und 70 % (70 %) genauso viele Lehrlinge ausbilden, während nur 7 % (8 %) weniger ausbilden wollen. Mit 2185 neu abgeschlossenen Lehrverträgen in den Ausbildungsberufen Anlagenmechaniker SHK, Spengler, Ofen- und Luftheizungsbauer, Behälter- und Apparatebauer ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben. Die stabilen Zahlen führt der Hauptgeschäftsführer u. a. auf die bundesweite Kampagne „Zeit zu starten“ und auf die „ungebrochene Bereitschaft“ der bayerischen SHK-/OL-Innungsfachbetriebe zurück, ihrem sozialen Auftrag nachzukommen und jungen Menschen einen Einstieg in das Arbeitsleben im Handwerk zu ermöglichen. „Die Ausbildungsquote in den Bayerischen SHK-Handwerken beträgt immer noch deutlich über 10 %“, berichtet Dr. Schwarz mit Stolz.

Digitalisierung
Neben den bisherigen digitalen Kanälen wie Newsletter, elektronisch versendetes Blitzfax oder die Homepage im Internet steht besonders der SHK-Kongress 2018 unter dem Motto Digitalisierung. In zwei Vorträgen zu den Themenbereichen SHK-Handwerk 4.0 und einem Erfahrungsbericht aus einem SHK-Handwerksbetrieb werden die Bereiche digitales Lernen, Fortbildung für Gesellen im Bereich der digitalen Systemtechnik sowie das Berufsbild in der digitalen Zukunft vorgestellt.
Darüber hinaus wird die Nachwuchswerbeaktion „Zeit zu starten“ über digitale Kanäle bei der Zielgruppe beworben. Zudem baut der Fachverband eine Informationsseite in Facebook auf.

25 Jahre Nikolausempfang
Der Nikolausempfang des Fachverbandes stand im Zeichen des 25. Jubiläums dieser Veranstaltung. In seiner Begrüßungsrede wies Landesinnungsmeister Michael Hilpert auf das besondere Datum hin. Nach seinen Worten gibt es keine andere Veranstaltung in der deutschen SHK-Branche, die in unveränderter Form und am selben Ort seit einem viertel Jahrhundert existiert und sich über einen ständigen Zulauf freuen kann.
In seinen weiteren Ausführungen wandte er sich dem Thema „Digitalisierung“ zu, welche in den nächsten Jahren viele Chancen mit sich bringen werde. Es stelle sich aus seiner Sicht nicht die Frage ob, sondern wann die Digitalisierung für die bayerischen SHK-/OL-Fachbetriebe eine Herausforderung wird, bei deren Bewältigung der Fachverband ein guter Partner sein möchte. Hart ging er mit einigen Vertretern der Heizungsindustrie ins Gericht, welche nach seiner Auffassung die Digitalisierung als Vorwand benutzen, evtl. nicht ausgereifte Software zur Steuerung von Heizkesseln in den Markt zu bringen und darauf zu setzen, dass der Handwerksbetrieb sozusagen als Qualitätssicherung der Industrie vor Ort beim Kunden tätig wird. In diesem Zusammenhang appellierte Hilpert an die jahrelang gelebte Marktpartnerschaft, in der die Handwerksbetriebe erwarten, dass ihnen von den Vorlieferanten fehlerfreie Produkte zum Einbau beim Endkunden geliefert werden.
Danach wandte er sich den gescheiterten Jamaika-Verhandlungen nach den Bundestagswahlen 2017 zu. Er betonte, dass unabhängig von der Zusammensetzung der nächsten Bundesregierung die Politik dafür sorgen müsse, dass die Schulabgängerinnen und Schulabgänger der zukünftigen Jahrgänge wieder bessere Fähigkeiten in den Grunddisziplinen wie Rechnen, Lesen, Schreiben haben müssen. Die SHK-Handwerke könnten nicht der Reparaturbetrieb für gescheiterte Schulkarrieren oder integrationsunwillige junge Menschen sein.
Seinen Ausführungen folgte der fulminante Vortrag von Stadtpfarrer Rainer Maria Schiessler (München), in dem er den großen Bogen zwischen Religion, Ethik und Ökonomie spannte. Er bediente sich hierzu sowohl Zitaten aus der Sozialethik als auch von Kirchenvätern. Besonders erinnerungswürdig wurden die Ausführungen durch den engagierten und begeisternden Vortragsstil eines erfahrenen Predigers, der nicht mit dem Zeigefinger auf andere deutet, sondern dazu aufrief, einen Beitrag zur Wohlfahrt der Gesellschaft zu leisten. Als der große und lang anhaltende Applaus verhallt war, überreichte Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Schwarz Pfarrer Rainer Maria Schiessler eine Spende für caritative Projekte.

 


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