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Badgestaltung im Trend: Wohn- oder Loft-Stil?

Lösungsansätze für zeitgemäße Badplanung

Bei privaten Bädern ist der wohnliche Stil mit handwerklichen Details zunehmend populär. Das greifen Echtholz-Serien wie „Max 2.0“ auf, die wie aus dem Salon entliehen scheinen. (Burgbad)

Traditionelle Holzverarbeitung und Wohnlichkeit verschmelzen in der „Edition Lignatur“ mit Waschtischdesign in Varicor oder in Keramik wie hier mit der integrierten Standarmatur. Die Kollektion umfasst zahlreiche Möbelvarianten und Lichtspiegel. (Keuco)

Gold-Optik setzt Highlights am Waschtisch, bei Duscharmaturen und an der Wanne. Besonders wirkungsvoll in Kombinationen mit Farbe oder Schwarz. (Hansgrohe)

Den reduziert-geometrischen Badstil interpretiert „Viu/XViu“ mit der Kombination aus einem filigranen Möbelwaschtisch und flach integrierter Keramik. Der betonte Akzent auf Metall, auch in Schwarz erhältlich, spricht nicht zuletzt Freunde des Loft-Stils an. (Duravit)

Der raue Industriestil verwirklicht sich in neuartigen Metalloberflächen, wie sie „Incanto“ mit dem rustikalen Finish „Gun metal“ am Waschtisch (und anderen Badanwendungen) einsetzt. (Graff)

Zu der rustikalen Putzwand ist das Metall-Waschtischmöbel „Able“ kombiniert, zu dem eine Keramikschale gehört (diverse Farben) und Spiegel mit Ablagen erhältlich sind. (Scarabeo)

Markantes Loft-Ambiente holt die „Walk-in XD“ ins Bad, zeigt sich der Hersteller Kermi überzeugt und bietet die Duschabtrennung in zwei Varianten an, mit Druck-Dekor „Stripes“ oder in einer zurückhaltenden Rahmenoptik. (Kermi)

Bad-taugliche Vinyltapeten, die sich auch im Spritzbereich bewähren, sind der neue Trend im Privatbad. Hersteller wie Wall & Deco bieten eine breite Palette mit großflächigen Motiven für die unterschiedlichsten Badwelten, von floral bis zum Vintage-Look. (Wall & Deco)

 

Beim aktuellen Fokus auf die eigenen vier Wände gerät das Bad auf den Prüfstand: Die zeitgemäßen Trends sollen sich für den Badbesitzer wiederfinden lassen. Am Markt fallen vor allem zwei Stilrichtungen ins Auge. Wohnlich-gemütlich oder puristisch-urban. Der Beitrag zeigt Möglichkeiten auf, in den Geschmackswelten schlüssig zu kombinieren.

Bei der Badgestaltung geht es schon seit ein paar Jahren um mehr als nur Funktionalität, Pflegeleichtigkeit und Hygiene. Darin sind sich alle in der Branche Tätigen einig – egal, ob Planer und Anwender, Trendscouts oder Sanitärhersteller. Ein „neues Verständnis von Ganzheitlichkeit“ ist laut VDS-Geschäft sführer Jens Wischmann angesagt, und die Trendforscherin Uta Kurz sieht die geglückte Badplanung als „das gute Gefühl einer individuellen Atmosphäre mit ausgewählten Farben und Materialien.“ Anders gesagt: Badbesitzer sollen sich mit ihren Bedürfnissen und ihrem Stilempfinden im neuen oder renovierten Bad wiederfinden, und dazu ist nicht allein eine Auswahl passender Badobjekte, sondern auch eine harmonische Gesamtkombination gefragt. Das Stichwort lautet „durchgängige Gestaltung.“ Die Frage, die sich dabei stellt: Welche Bereiche sind davon betroff en?

Ein Hauch von Salon-Stil

Als ein führender Einrichtungsstil im Bad kann derzeit das wohnliche, nicht selten salon-artige Bad gelten. Der Trend zu natürlichen Materialien hat darin durchaus Platz. Ob es sich beispielsweise um Echtholz in Kombination mit Flechtwerk wie bei der Serie „Max 2.0“ oder Vitrinen bei „Lavo 2.0“ (beide Burgbad) handelt. Die Möbel könnten ebenso gut im Wohn- und Esszimmer stehen oder im wohnlichen Flur als Aufb ewahrungsmöbel eingesetzt werden. Schwungvolle Rundungen oder das Wiener Geflecht zitieren dezent Formen der 50er-Jahre. Das Designprinzip der Vitrine, die das Kastenmöbel mit off enen Ablagen zur Präsentation schöner Dinge aufb richt, findet sich auch bei den Linien „Finion“ (Villeroy & Boch) und „Xanadu“ (Conform), die an Systemmöbel anderswo zu Hause erinnern. Zudem unterstützt Innenbeleuchtung diese wohnliche Wirkung. Der beliebte Natur-Trend in Bereichen von Lifestyle und Wohnen lässt sich mit Serien wie „Lignatur“ aus der Kooperation von Keuco mit dem Holzmöbelspezialisten Team 7 im Bad aufgreifen. Auch Sanitärhersteller wie Duravit und VitrA setzen mit verschiedenen Möbelprogrammen auf die gemütliche Ausstrahlung von Holz.

Fast selbstverständlich, dass die Möbelprogramme ganz modular aufgebaut sind. Lackierungen von matten Pastelltönen bis zu Hochglanz greifen den Geschmack und Wohnstil der Besitzer auf. Elegantes Wohnen im übrigen Haus lässt sich dann beispielsweise mit sichtbar hochwertigen Möbel-Schmuckstücken im Bad harmonisch fortführen. Perfekt wird es auch in den Augen des Kunden, wenn Details wie die Oberflächenfarbe der Armaturen und hochwertige Accessoires wie schön geformte Haken und Seifenspender das Bild abrunden. Ein wichtiges Element des Wohlbefindens sind nicht zuletzt die Spiegelschränke, die mit LED und vernetzter Steuerung weiterentwickelt wurden. Bei den Top-Modellen von Herstellern wie Villeroy & Boch und Keuco lässt sich das Licht per App auf die spontanen Bedürfnisse hinsichtlich Lichtfarbe und Stärke einstellen, in einigen Fällen ist sogar Sensortechnologie integriert. Für eine betont klare Badgestaltung ist der Wandeinbau interessant. Die moderne, puristische Waschplatzarchitektur wird von einer Unterputz-Waschtischarmatur konsequent fortgesetzt.

Purismus und eine Prise Nostalgie: Industrial Style

Dunkle Metalltöne, Zitate der Industriegeschichte und Gebraucht-Look sind derzeit vielerorts im Trend, ob in Gaststätten, Geschäften, bis zu Hoteleinrichtungen. Und so wird der coole, maskuline Stil auch im Bad populär: Vor allem sind schwarze Armaturen und Metall-Farbtöne wie Bronze, Messing und Nickel zu nennen, bevorzugt in gebürsteter Oberfläche, ergänzt um Accessoires in derselben Farbskala. Designarmaturen erinnern an die Geschichte der Wasserführung mit Rohren, Muffen und „Vintage“-Griffen. Den klar reduzierten Look greifen streng geometrische Armaturen auf. Die Profile der Dusche und die Abdeckung der Rinnenentwässerung lassen sich darauf gut abstimmen. Einen wichtigen Beitrag zum Stil setzt allein aufgrund ihrer optischen Präsenz die Duschfläche, ob in Stahl-Email und der passenden „Coordinated Color“ (Kaldewei) oder in Mineralguss (z. B. „Stonetto“ von Duravit, „Squaro Infinity“ von Villeroy & Boch oder Duschflächen von Kermi und HSK). Und immer häufiger sind schwarze Profile auch bei den Duschabtrennungen zu finden: Sprossenrahmen wie bei Raumteilern aus alten Werkstätten verleihen den puristischen Bädern einen kräftigen Akzent im Industriestil.

In diese klare Stilwelt, in der sichtbare Metallakzente eine wichtige Rolle spielen, passt der Waschtisch mit schnörkellosem Aluminiumgestell. So interpretiert das z. B. „Viu“ (Duravit) mit grazilen Beinen, während „Steel19“ (Alape) mit einer Kombination aus emaillierter Rückwand und Becken traditionelle Vorbilder zitiert. Ebenso spielt „Equal“ (VitrA Bad) mit Zitaten aus der Vergangenheit, indem schwarze Metallrahmen, Füße und Gitter an der Waschtischkonsole mit einer Holzblende kombiniert sind. Im Ergebnis erinnert das an feingliedrige 60er-Jahre Systemmöbel (man denke an Leiterregale).

Bäder im Loft-Stil setzen auf Schwarz-Weiß-Kontraste oder Grau-Weiß, und es werden auch rechteckige „Metro-Fliesen“ wiederentdeckt, die an eine gewerbliche und großstädtische Welt zu Beginn des 20. Jahrhunderts denken lassen. Für den privaten Bad-Kunden sind allerdings Beton, Spachtelputz und die Optik von Ziegelsteinen im Moment wichtiger, wenn der Loft-Stil verwirklicht werden soll. Diese Elemente mögen sich derzeit hauptsächlich in trendigen Bars und Boutique-Hotels finden, aber das Beispiel Walk in-Duschen zeigt, dass Trends aus der Hotellerie schnell ins Private übergreifen. Auch hier gilt: Was der Kunde in seinem Umfeld schätzt, authentische und unbehandelte Materialien oder 50er-Jahre-Zitate, lässt sich im Bad durchdacht fortsetzen, sodass ein stimmiges Gesamtbild entsteht.

Badgestaltung braucht ein Thema

Egal, ob wohnliches Salonbad oder betont natürliche Gestaltung, ob rauer Loft-Stil oder Gute-Laune-Bad mit Lieblingsstücken: Es stehen noch weitere Möglichkeiten offen, den persönlichen Stil im Bad auszudrücken. Das haben beispielsweise die Hersteller wie Hüppe und Sprinz erkannt, die mit Digital-Druck auf Duschen-Rückwänden und Glaspaneelen den Raum zu prägen verstehen. Das Bild mag aus der persönlichen Erlebniswelt wie Urlaub stammen, oder mit einer anderen Impression die Stimmung im Bad beeinflussen. Natürlich sind auch grafische oder abstrakt-farbliche Motive verfügbar. Das gilt im Übrigen auch für die immer beliebter werdenden wasserfesten Vliestapeten. Hersteller wie Wall & Deco, aber auch bekannte Farbenhersteller wie Osborne & Little, sind mit einer Auswahl am Markt, die für jeden Geschmack im Bad ein wandfüllendes Bildmotiv anbietet. Von Vintage-über impressionistische Naturbilder bis hin zu verspieltopulenten, barocken Luxus-Zitaten. Motto: Kleben statt fliesen.

Autor: Heinz Kaiser, Freier Journalist, Hamburg

 


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