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Bei zentralen Lüftungsanlagen verbinden Lüftungskanäle das Zentralgerät mit den einzelnen Zu- und Ablufträumen. Dezentrale Lüftungsanlagen bestehen aus Einzelgeräten in den Außenwänden. Rohrleitungen unter der Decke oder im Bodenaufbau sind nicht erforderlich.
Beide Bauarten werden heute i. d. R. mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Die Rückgewinnung heutiger Anlagen liegt bei über 90 %. Bei Neubauten ist eine Wohnung ohne kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung wegen der Anforderungen der EnEV (Ener­gieeinsparverordnung) kaum realisierbar. Daher werden in Zukunft immer mehr Lüftungs- bzw. Klimaanlagen von SHK-Betrieben eingebaut und gewartet werden müssen. Wie auch bei Heizungsanlagen ist der Abschluss von Wartungsverträgen empfehlenswert. Nicht durchgeführte Wartungen können als fahrlässige Körperverletzung aufgefasst werden. Dies ist ein Straftatbestand.
Bei schlecht gewarteten Lüftungsanlagen können sich Bakterien, Pollen, Pilze und diverse andere Schadstoffe ablagern und zu schlechter bzw. ungesunder Raumluft führen. Die Bewohner der Wohnung nehmen die Schadstoffe mit der Zuluft auf und können erkranken. Daher die Körperverletzung. Das sogenannte Sick-Building-Syndrom wird häufig auf schlecht gewartete Klima- bzw. Lüftungsanlagen zurückgeführt.
Vorteile regelmäßiger Wartung von raumlufttechnischen Anlagen:

• störungsfreier Betrieb,
• optimales Raumklima,
• staub- und keimarme Luft,
• energiesparender Betrieb durch saubere Filter,
• Nutzer akzeptieren den Betrieb der RLT-Anlage.

Eine raumlufttechnische Anlage sollte mindestens jährlich gewartet werden. Folgende Arbeiten werden durchgeführt:

Filter
Wenn der Filter zusitzt, erhöht sich der Druckverlust und die Leistungsfähigkeit der Anlage wird verringert. Verschmutzte Filter sind ein idealer Brutort für Keime, die dann über die Zuluft in die Räume gelangen können.
Zunächst ist ein Grobfilter der Klasse „G“ zu prüfen, danach der Feinfilter der Gruppe „F“.
Sichtkontrolle bzw. Kontrolle der Verschmutzungsanzeige. Prüfung des Druckverlustes mit einem Differenzdruckmessgerätes (siehe Ventilator). Gegebenenfalls reinigen bzw. austauschen.

Ventilator
Sicht- und Geräuschprüfung. Reinigen und auf Leichtlauf prüfen. Bei Unwuchten Ursachen suchen bzw. Gerät austauschen.
Die optimale Funktion eines Ventilators kann mit einem Differenzdruckmessgerät überprüft werden. Dazu wird vor und hinter dem Ventilator der Luftdruck gemessen. Die Differenz wird berechnet bzw. angezeigt. Im Datenblatt des Ventilators ist der Sollwert angegeben. Bei Unterschreitung des Sollwertes sollte der Ventilator repariert oder ausgetauscht werden.

Lufterhitzer (Frostschutzheizung bzw. Nacherhitzer)
Sichtprüfung auf Ablagerungen und Korrosion. Wenn notwendig, reinigen. Funktionsprüfung durchführen.  

Plattenwärmeübertrager
Ein Plattenwärmeübertrager findet sich bei Anlagen mit Wärmerückgewinnung. Er muss auf Beschädigungen geprüft werden. Danach Abwaschen der Flächen mit einem normalen Spülmittel.

Kondensatablauf
Kondensatablauf auf Verstopfung prüfen. Gegebenenfalls Verschmutzungen beseitigen. Der Siphon muss gefüllt sein (mind. 50 mm).

Luftdurchlässe (Zu- und Abluft)
Sichtprüfung auf Verschmutzungen. Reinigen der Durchlässe. Bei Klagen der Nutzer wegen Zugerscheinungen Messung der Luftströme und Regulierung auf zulässige Werte. Ebenso ist die Ausblasrichtung zu optimieren.

Kanäle
Sichtkontrolle auf Verschmutzung und Korrosion. Beseitigung festgestellter Mängel. Bei schwieriger Leitungsführung ist auch der Einsatz einer Kamera erforderlich.
Während der Wartung wurden Messungen mit dem Anemometer durchgeführt. Ein Anemometer kann den Volumenstrom, die Luftgeschwindigkeit und die Lufttemperatur messen. Mit einem Trichter wurde an den Luftauslässen die Luftgeschwindigkeit auf den zulässigen Wert von 1,5 m/s einreguliert, um Zugerscheinungen zu vermeiden.
Die Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten werden in einem Protokoll festgehalten und dem Anlageneigentümer übergeben.