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Heizkörper wurden wegen Luftblasen nicht mehr warm

 

Luftblasen können in Heizungsanlagen dafür sorgen, dass die Heizkörper nicht mehr warm werden und Gluckergeräusche zu hören sind. Wasser ist der Wärmeträger in einem Hei­zungs­sys­tem. Durch Lufteinschlüsse können sich Luftpfropfen bilden, die eine Barriere für das Wasser bilden. Dadurch wird die Wasserzirkulation stark behindert und die Wärmeverteilung gestört. Die Umwälzpumpe kann dadurch beeinträchtigt oder gar geschädigt werden. Man vermutet, dass mehr als 50% aller Reklamationen an Umwälzpumpen auf solche Lufteinschlüsse im Heizungssys­tem zurückzuführen sind.

Wie kommt die Luft ins Heizungssystem?
Auch wenn alle Verbindungen dicht sind, können Luft oder andere Gase ins Heizungssystem gelangen. Heizungswasser besteht nicht nur aus Wassermolekülen, sondern es nimmt auch Gase auf.
Es gibt vier Ursachen, wie Luft und Gase in ein geschlossenes Heizungssystem hineinkommen können:

  1. eingeschlossene Restluft nach dem Füllvorgang,
  2. gelöste Luft im Füll- oder im Nachspeisewasser,
  3. eingezogene Luft wegen schlechter Druckhaltung,
  4. durch Diffusion (Luft durchdringt z.B. Kunststoff).

Die Punkte 1. bis 3. konnten im vorliegenden Fall ausgeschlossen werden. Für Punkt 4 gilt: Trotz dichter Pressverbindungen oder Verschraubungen ist eine Heizungsanlage nie wirklich luftdicht. Eine Heizungsanlage muss wasserdicht, kann aber niemals luftdicht sein!
Metallrohre sind wasserdicht. Schläuche, Armaturen, Dichtungen und Kunststoffrohre sind nicht als luft- bzw. gasdicht anzusehen. Ebenso kann durch eine poröse Membran im MAG Stickstoff ins Heizungswasser gelangen. Auch in eine Heizungsanlage mit Überdruck dringen Gase ein. Sie diffundieren (das ist der Fachausdruck) durch die genannten Stellen in das Wasser, weil das Wasser einen geringeren Anteil an diesen Gasen hat als die umgebende Luft. Erst wenn die Konzentration im Heizungswasser genauso groß ist wie in der Umgebungsluft, hört die Diffusion auf.

Die Physik hinter den Luftblasen
Das physikalische Gesetz von Henry besagt, dass bei steigendem Druck das Wasser mehr Luft aufnehmen kann als bei geringem. Außerdem kann kaltes Wasser mehr Luft aufnehmen als warmes oder heißes Wasser.
Übersetzt auf eine Heizungsanlage bedeutet dies: Wenn kaltes Wasser in die Anlage gefüllt wird, hat es einen hohen Luftanteil. Erhitzt sich das Wasser auf 75 °C, verliert das Heizungswasser seinen Luftanteil, die Luft wird frei. Mikro-Luftblasen entstehen. Besonders direkt nach dem Kessel ist diese Gefahr am größten, da dort das Wasser am heißesten ist.
Daher sind automisch arbeitende Entlüfter auch schon bei kleinen Heizungsanlagen sinnvoll. Sie werden an der wärmsten Stelle im System installiert. In einem Heizungssystem ist dies die Stelle unmittelbar nach dem Kessel. Ein Einbau des Luftabscheiders vor der Umwälzpumpe verhindert, dass die Mikroblasen die Pumpenwelle erreichen und die Leistung der Pumpe herabsetzen bzw. beschädigen können.

Wie funktioniert ein Mikroblasenentlüfter?
An der Stelle des Abscheiders ist der Querschnitt größer als im Rohr davor. Dadurch sinkt die Fließgeschwindigkeit und größere Blasen steigen sofort nach oben. Mikroblasen bleiben an dem Drahtgeflecht hängen, kollidieren mit weiteren kleinen Mikroblasen und vereinigen sich zu größeren Blasen, die dann ebenfalls nach oben steigen und gesammelt werden. Der Entlüfter entfernt dann automatisch die Luftblasen.
Vorteil dieser Entlüfter: Es wird keine Ener­gie benötigt und der Druckverlust in der Heizungsleitung durch diesen Entlüfter ist sehr gering. Zudem können auch Schmutzpartikel vom Drahtgeflecht aufgefangen werden. Diese Schmutzpartikel sinken dann nach unten und können dort nach Bedarf entfernt werden.

 


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