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Aktuelle Studie: Raumlufttechnik bietet beträchtliches Energieeinsparpotenzial

Deutliche Defizite bei der Energetischen Inspektion

 

Die Raumlufttechnik in Deutschland bietet ein jährliches Einsparpotenzial von rund 6 Mio Tonnen CO2. Würden alle Anlagen in Deutschland mit hocheffizienten Ventilatoren mit dem aktuell bestmöglichen Systemwirkungsgrad von 68 Prozent betrieben, könnten etwa 3,67 Terrawattstunden elektrische Energie eingespart werden. Außerdem ließen sich zusätzlich rund 15 Terrawattstunden an Heizenergie einsparen, wenn alle ineffizient arbeitenden Wärmerückgewinnungsgeräte gegen Modelle nach dem aktuellen Stand der Technik ausgetauscht würden. Das hat eine Untersuchung des Instituts für Luft- und Kältetechnik Dresden gGmbH (ILK) und des Ingenieurbüro schiller engineering im Auftrag des Fachverbands Gebäude-Klima e. V. sowie des Herstellerverbands Raumlufttechnische Geräte e. V. ergeben. Die Studie hat weiterhin aufgezeigt, dass die in § 12 der Energie-Einsparverordnung (EnEV) vorgeschriebene Energetische Inspektion von vor dem 1. Dezember 1995 errichteten raumlufttechnischen Anlagen in der Praxis bisher so gut wie nicht erfolgt. Dabei lassen sich gerade mit Hilfe der Energetischen Inspektion bei nahezu allen Anlagen Optimierungsmaßnahmen identifizieren, die nur ein geringes Investitionsvolumen erfordern, aber bis zu 30 Prozent Energieeinsparpotenzial bieten.

Bei raumlufttechnischen Anlagen liegen die energetischen Betrachtungen vorrangig in den Bereichen Wärmerückgewinnung, Ventilatoren und Pumpen. Bei Ventilatoren und Pumpen ist eine deutliche Effizienzsteigerung durch die umfassende Nutzung von Möglichkeiten der Drehzahlregelung realisierbar. Denn mit dieser Maßnahme ist die effiziente Anpassung an eine bedarfsgerechte Luftversorgung möglich. Überdimensionierungen – wie sie im Bestand häufig beim notwendigen Außenluftvolumenstrom anzutreffen sind – werden dadurch reduziert. So beträgt beispielsweise der reale Systemwirkungsgrad von Ventilatoren in Bestandsanlagen vielfach nur um die 40 Prozent. Moderne Anlagen erreichen dagegen 68 Prozent, was gegenüber dem Ausgangswert eine Effizienzsteigerung um mehr als die Hälfte erlauben würde. Außerdem kann durch die verbesserte Ausstattung mit modernen Wärmerückgewinnungssystemen mit höheren Rückwärmzahlen eine deutliche Verringerung des Heizenergieaufwands bei der Außenluftaufbereitung erreicht werden.

Die Autoren der Studie kommen zudem zu dem wenig erfreulichen Ergebnis, dass nur ein sehr geringer Teil der Gebäudebetreiber der Pflicht zur Energetischen Inspektion nachkommt. Sie gehen davon aus, dass zum Stichtag 1. Oktober 2011 weniger als zwei Prozent der mehr als sechs Jahre alten und damit unter den § 12 der EnEV fallenden Anlagen inspiziert wurden. Damit scheinen Instrumente auf Länderebene zur Kontrolle und Vollzug der Verordnung bisher nicht zu greifen. Die Studie „Untersuchungen zum Energieeinsparpotenzial der Raumlufttechnik in Deutschland“ (Best.-Nr. 189) kann beim Fachverband Gebäude-Klima e. V., Danziger Straße 20, 74321 Bietigheim-Bissingen, Fax: (0 71 42) 78 88 99 19, E-Mail: info@fgk.de, bezogen werden. Die Druckfassung besteht aus 64 Seiten im A4-Format und kostet 24,80 Euro (für Verbandsmitglieder: 19,80 Euro) zuzüglich Mehrwertsteuer und Versand.

 


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