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Klare Linie im Duschrinnenbad: Marktübersicht Duschrinnen und Duschelemente für bodenebene Duschen

Die bodenebene Dusche ist zum zentralen Definitionsmerkmal eines barrierefreien und gleichzeitig ästhetisch zeitgemäßen Badezimmers geworden. Optisch bildet die Linienentwässerung eine klare Linie ohne störende Fugen und mit einem fließenden Übergang des Bodenbelages in den Duschbereich. Eine klare Linie ist aber auch in der Koordination zwischen Bauplanung und den ausführenden Gewerken nötig, wenn die Duschrinne auch ihre Funktion erfüllen soll. Unsere Marktübersicht zeigt die aktuellen Produkte und Systemlösungen im Bereich der Duschrinnen und Duschelemente für die Linienentwässerung.

Je weniger der Bodenbelag durch Fugen oder Entwässerungselemente unterbrochen wird, desto hochwertiger und weiträumiger wirkt der Raum. Bei der Tecedrainline-Rinne für beliebig dicke Natursteinplatten und Fliesen ist die Wassereinlaufkante mit der Kante des Bodenbelags identisch. Bild: Tece

Die Duschrinne Viega Advantix Vario lässt sich kürzen und damit an jede Einbausituation anpassen. Das puristische Design ermöglicht mit einem nur vier Millimeter breiten Stegrost eine besonders dezente Integration in den Fliesenboden. Bild: Viega

Die Duschrinne TersoWall von Mepa wurde beim Plus X Award in der Produktgruppe Wohn- und Gebäudetechnologie ausgezeichnet. Die Wende-Abdeckblende aus Edelstahl kann auch individuell befliest werden, sodass ein nahezu unsichtbarer Wasserabfluss entsteht. Ergänzend dazu steht aus dem Mepa VariVit-Vorwandinstallationssystem ein Trockenbau-Vorwandmodul zur Verfügung. Bild: Mepa

Bodenebene Dusch­rinnen verbinden Designanspruch und Barrierefreiheit: Die Abbildung zeigt die Design-Duschrinne ACO ShowerDrain Lightline mit Design-Rost aus elektropoliertem Edelstahl mit dem Leuchtmodul Aco Lightline in Rot. Bild: ACO Passavant

Mit dem befliesbaren Kermi Duschplatz will Kermi als Ergänzung zum Duschkabinenprogramm eine montagefreundliche Duschrinnenlösung anbieten. Ablaufanschluss und Duschrinne sind bei diesem Duschboard bereits werkseitig eingedichtet. Bild: Kermi

Das befliesbare Duschboard von Repabad ist 5 bis 6 cm stark und bei einer Fliesengröße ab 5 x 5 cm rollstuhlbefahrbar. Das Trägerelement besteht aus einem EPS-Hartschaumkern mit Gefälle und werkseitig aufgebrachter Vliesabdichtung und einer eingedichteten Duschrinne. Bild: Repabad

Illbruck Sanitärtechnik firmiert seit Juli 2012 unter dem Namen Poresta und hat auch das bestehende Duschboard-Programm um Ausführungen mit Linienentwässerung ergänzt. Bild: Poresta Systems

 

„Die Zukunft des Bades liegt im Spiel mit dem Raum“, so beschreibt ein Trend-Report die gedankliche Herangehensweise an eine zeitgemäße Badgestaltung in einem Dossier zur Kampagne „Pop up my Bathroom“ der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS). Statt um Einrichtungsstile ginge es beim modernen Bad mehr um Raumkonzepte. Die entscheidende Frage sei, wie das Bad räumlich aufgefasst und funktional aufgeteilt wird. Die Dusche als Teil des Gesamtkonzepts wird dabei zum Raum im Raum.
Duschrinnen für die Entwässerung von bodenebenen Duschen folgen dem Trend nach designbetonten Akzenten im Bad. Wo bislang die Fliesen auf der Duschfläche an einen meist mittig platzierten Ablaufpunkt herangearbeitet werden mussten, werden durch die Linienentwässerung verlegetechnische und gestalterische Begrenzungen aufgehoben. Damit bestimmt die Entwässerungseinheit die optische Erscheinung von gefliesten Duschen wesentlich mit. Ein wesentlicher Vorteil ist indessen weniger in der Entwässerungstechnik begründet als vielmehr in der Gestaltung des Bodenbelages: Das Gefälle muss nicht mehr von vier Seiten auf einen Ablaufpunkt geführt werden. Die Verarbeitung von Naturstein-Oberflächen oder großformatigen Bodenfliesen gestaltet sich damit einfacher und ist im Ergebnis optisch ansprechender. Die nur in eine Richtung führende Gefälleausbildung der Duschfläche verschafft einen angenehmen Stand und sorgt für einen gleichmäßigen Wasserabfluss. Barrierefreie Dusche? Diesen Begriff gab es auch einmal. Inzwischen ist Barrierefreiheit ein grundlegendes Merkmal moderner Badausstattung.

Verfügbare Aufbauhöhe begrenzt Spielraum nach oben
Der Gestaltungsfreiheit bodenebener Duschen scheinen keine Grenzen mehr gesetzt zu sein. Raum und Fläche breiten sich aus, begrenzt bleibt aber immer die Höhe. Dass das anfallende Abwasser nach wie vor über ein natürliches und vor allem ausreichendes Gefälle abfließen können muss, sowohl innerhalb der Dusche als auch in der Anschlussleitung, wird über die Gestaltungsfreiheit hinweg allzu häufig außer Acht gelassen. Planungs- und Ausführungsmängel beim Bau von bodenebenen Duschen ziehen schnell Reklamationen nach sich. Zu den gewichtigsten Mängeln zählen:

  • Verstopfte Entwässerungsleitungen, weil diese kaum Gefälle aufweisen,
  • Zu geringes Gefälle im Bodenbelag, wodurch das Wasser in alle Richtungen fließt, nur nicht zur Ablaufrinne,
  • In die Bodenkonstruktion eingedrungenes Abwasser, weil aufgrund mangelnder Koordination die Duschrinne nicht richtig in die Verbundabdichtung eingebunden wurde.


Die gelungene und fachgerechte Lösung für moderne und bodenebene Duschplätze wird in der Praxis durch zwei Maße bestimmt, die sich gegenseitig beeinflussen und sorgfältig aufeinander abzustimmen sind:

  • Verfügbare Höhe des Fußbodenaufbaus
  • Länge der Entwässerungsleitung und das dafür erforderliche Gefälle. Ermittelt werden sollte deshalb zunächst, welches Höhenmaß die Oberkante der Anschlussleitung am Anschlusspunkt des Ablaufkörpers erreicht, das sich aus dem Rohrdurchmesser sowie der Leitungslänge und dem daraus resultierenden Gefälle ergibt. Anders ausgedrückt, sollte die verfügbare Einbauhöhe für die Duschrinne vom Anschlusspunkt an die Entwässerung aus ermittelt werden. Daraus ergeben sich weitere Fragen, die es im Zuge der Planung zu klären gilt:
  • Welche Überdeckung ergibt sich über der Rohroberseite? Bei Dünnschicht-Aufbauten ist eine Überdeckung des Abwasserrohres von mindes­tens 45?mm gefordert.
  • Wo liegt der Entwässerungsanschluss, und ist zur normgerechten Installation der Entwässerungsleitung evtl. eine Vertiefung im Rohfußboden nötig? Normgerecht heißt hierbei auch, dass die Anschlussnennweite DN 50 betragen muss, um die Abflussleistung gewährleisten zu können.*


Ganz nach Wunsch: Unauffällige Entwässerung oder Highlight im Bad
Vom puristischen Edelstahl-Ablaufspalt bis zur beleuchteten Ausführung stehen für nahezu alle Einbausituationen und Gestaltungswünsche passende Lösungen zur Auswahl. Ob Duschrinnen oder vorgefertigte Duschboards zum Einsatz kommen – in beiden Fällen ist bei Planung und Einbau die Koordination zwischen Sanitärfachmann, Architekt und dem Fachkollegen des Fliesengewerbes unumgänglich. Dies beginnt damit, an welcher Stelle die Duschrinne platziert werden soll: Die Möglichkeiten reichen von der Anordnung im Bereich der Duschtür über die Mitte der Duschfläche bis zum Wasserabfluss unmittelbar vor der Wand. Letztere Möglichkeit wird offenbar am meisten favorisiert, weil hierbei das Duschwasser vom Raum weg zur Wand fließt. Badprofis mit Erfahrung in Sachen bodengleiche Duschen wissen jedoch, dass besonders der Übergang vom Boden zur Wand abdichtungstechnisch sehr sensibel ist. Für diesen Fall wurden Duschrinnen entwickelt, die mit einer 90°-Aufkantung als Wandanschlussflansch versehen sind. Der senkrechte Teil des Winkels ermöglicht somit die sichere Einbindung in eine alternative Abdichtung für die Wandfläche. Überdies ist die Einbindung in eine Flächenabdichtung generell Voraussetzung für die Verwendung von Duschrinnen, um den Schutz des Bauwerks gegen Durchfeuchtung zu gewährleisten. Duschrinnen sind daher generell mit einem umlaufenden Anschlussflansch versehen, zum Lieferumfang oder Zubehör gehört dabei auch entsprechendes Dichtmaterial für den Anschluss an alternative Abdichtungen.

Einbauhöhe ist nicht immer gleich Einbauhöhe
Einen höheren Vorfertigungsgrad bieten Duschboards, die von einigen Anbietern zwischenzeitlich auch mit integrierten Duschrinnen im Sortiment geführt werden. In diesen Produkten finden sich teilweise die Rinnen von bekannten Herstellern aus dem Produktbereich Entwässerungstechnik. Kernelement der Duschboards ist eine Hartschaumplatte mit verfliesungsfertiger Oberfläche. Beim Einbau in eine Estrichaussparung kann durch das integrierte Gefälle unmittelbar nach der Montage mit der Fliesenverlegung begonnen werden, was bei Sanierungen dem Baufort­schritt entgegenkommt. Zu beachten ist, dass bei Duschrinnen und Duschboards Einbauhöhe nicht immer gleich Einbauhöhe ist: Die in den Hersteller-Datenblättern angegebenen Maße beziehen sich teilweise auf unterschiedliche Bezugshöhen: Während für Duschboards die Einbauhöhe am oberen Rand des Duschplatzes angegeben wird, ist bei Duschrinnen die Einbauhöhe am Ablauf dargestellt.

Ablauf- und Auslaufleistung aufeinander abstimmen
Duschrinnen sind in unterschiedlichen Bauhöhen und mit entsprechenden Verstellbarkeitsbereichen erhältlich. Doch hier gilt es zu bedenken, dass eine geringere Einbauhöhe auch eine geringere Abflussleistung bedeuten kann. Deshalb sollten bei der Produktauswahl unbedingt die Abflussleistung der Duschrinne und die Auslaufleistung der Dusche aufeinander abgestimmt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Regenbrause für unerwünschte Überschwemmungen im Bad sorgt. Die Planung eines Duschrinnenbades sollte deshalb auch gleich die Auswahl der Duscharmaturen mit einbeziehen, da die erforderliche Abflussleistung neben der Aufbauhöhe zu den wichtigsten Einflussgrößen zählt. Die Marktübersicht „Duschrinnen und Duschelemente für Linienentwässerung“ stellt die aktuellen Entwicklungen der Entwässerungslösungen für bodenebene Duschen vor.


*) In Ausnahmefällen ist auch DN 40 möglich, siehe Bericht „Sicher entwässern, wenn der Baubestand von der Norm abweicht“, Heft 14/2012, Seite 40 ff.

 

PDF "076_Tabelle_1.pdf" hier herunterladen.

PDF "076_Tabelle_2.pdf" hier herunterladen.

PDF "076_Tabelle_3.pdf" hier herunterladen.

PDF "076_Tabelle_4.pdf" hier herunterladen.

 


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