Werbung

Hoher Standard, niedrige Betriebskosten - Marktübersicht: Hygiene, Wirtschaftlichkeit und Komfort mit berührungslosen Armaturen und Spülsystemen (Teil I: Waschplatzarmaturen)

Der Einsatz von berührungslosen Waschplatzarmaturen und elektronischen Spülsystemen für WC und Urinal ist in öffentlichen und gewerblichen Sanitärräumen nicht nur eine Frage von Hygiene oder Komfort. Weitere Argumente für den Einsatz funktioneller Armaturen lassen sich aus Fakten und Aspekten wie Wirtschaftlichkeit, zuverlässigem Betrieb und ansprechendem Design ableiten. Und nicht zuletzt drückt die komfortable „touch-free“-Armaturentechnik auch die Wertschätzung gegenüber dem Nutzer aus.

Berührungslose Waschplatzarmaturen sorgen in öffentlichen WC-Räumen für Hygiene und sparsamen Wasserverbrauch – zum Beispiel in der Augsburger SGL-Arena, wo die Armatur CeraPlus von Ideal Standard zum Einsatz kam. Bild: Ideal Standard

Die Protronic-T Waschtischarmatur von Franke präsentiert sich in modernisierter Bauform mit gut erkennbarer Sensorik im Armaturensockel. Zur Vermeidung von stagnierendem Trinkwasser im Rohrleitungssystem kann eine automatische Spülfunktion nach 24 oder 72 Stunden der Nichtbenutzung der Armatur programmiert werden. Bild: Franke Aquarotter

Hansa ist im Produktsegment berührungslose Armaturen mit vier Armaturenserien vertreten. Das abgebildete Beispiel zeigt die Serie Hansapublic E in der Ausführung als Waschtisch-Wandarmatur. Bild: Hansa

In Großküchen und in der Lebensmittelverarbeitung ist die Ausstattung mit berührungslosen Armaturen vorgeschrieben. Bild: KWC

Der Terminal 1 des Hamburg Airport empfängt die Flugreisenden in einem schwungvollen und transparenten Ambiente. Das architektonische Gesamtkonzept findet sich auch in den Sanitärräumen wieder. Bilder: Wolfgang Heinl

 

In den WC-Räumen öffentlicher Gebäude erwartet der Nutzer berührungsfreien Komfort. Hinzu kommt ein zum Teil hoher architektonischer Anspruch moderner öffentlicher Einrichtungen, der sich auch in den Sanitärräumen wiederfinden sollte. Das Design und die berührungsfreie Bedienung von Waschplatz- und Spülarmaturen verleihen hier der Raumgestaltung eine zusätzliche Note. Gleiches gilt beispielsweise auch für Sanitärräume in der Gastronomie oder in Sportstätten und Schwimmbädern.

Für öffentliche Sanitäranlagen gelten andere Maßstäbe

Waschtischarmaturen und Spülsys­teme sind in öffentlich genutzten Objekten starken Beanspruchungen ausgesetzt. Allgemein ist bei öffentlichen Sanitärräumen von einer hohen Benutzungsfrequenz auszugehen. Während der Benutzer Hygiene, Sauberkeit und Komfort erwartet, zählt für den Betreiber dagegen die Wirtschaftlichkeit der Investition in hochwertige Armaturentechnik. Faktoren wie Wasser- und Energieeinsparung, lange Lebensdauer ohne Störanfälligkeit, geringer Wartungsaufwand sowie leichte und unempfindliche Reinigung tragen dazu bei, die Betriebskos­ten niedrig zu halten.
Für alle öffentlich genutzten Sanitärräume in Schwimmbädern und Sportstätten, Gastronomie und Hotels, Veranstaltungs- und Freizeiteinrichtungen, Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnraststätten sollte die Ausstattung der Handwaschbecken, WCs und Urinale mit berührungslosen Armaturen und Spülsystemen generell die erste Wahl sein. Die Höhe der Investitionskosten und die Frage nach der Amortisation stehen zunächst den Argumenten Wasser- und Energieeinsparung, Hygiene, Komfort und geringem Wartungsaufwand gegenüber. Ein Argumentationsproblem bleibt im Zweifelsfall: Vorgeschrieben sind berührungslose elektronische Waschplatzarmaturen bisher nur in lebensmittelverarbeitenden Betrieben, im Gesundheitswesen sowie für Autobahnraststätten. Für alle anderen Einsatzbereiche bestehen lediglich Empfehlungen, beispielsweise durch die VDI-Richtlinie 3818. Das Regelwerk gibt Empfehlungen für die Ausstattung von öffentlichen Sanitärräumen in Abhängigkeit von der Art der Benutzung. Diese Planungsempfehlungen wurden nach Informationen des VDI (Verein Deutscher Ingenieure) unter anderem aus der Erkenntnis heraus erarbeitet, dass die Sanitärausstattung vieler öffentlicher Anlagen erhebliche Probleme bereitet. Oftmals werden die Maßstäbe für sanitärtechnische Einrichtungen einfach vom privaten Bad-Standard in öffentliche Anlagen übertragen, obwohl hier andere Kriterien anzusetzen sind. Die Auslösung von Wasserfluss und Spülung mittels Mischhebel, Drehgriff und Betätigungsplatte ist hier fehl am Platz und sollte dem Einsatz im privaten Badezimmer oder im Hotelbad vorbehalten bleiben.

Reduzierter Wasserverbrauch spart auch Energiekosten für Trinkwassererwärmung

Die wesentlichen Kriterien für berührungslos gesteuerte Sanitärarmaturen zum Einsatz in Anwendungsbereichen vom WC-Raum im Bürogebäude bis zu Sanitärbereichen für Flug- und Bahnhöfe sind Hygiene, Wirtschaftlichkeit und Komfort: Die berührungslose Benutzung einer Waschtischarmatur ist kein Fünf-Sterne-Komfort mehr, sondern bedient ein Grundbedürfnis von Menschen, die gerade unterwegs oder am Arbeitsplatz sind. Nach Planungsempfehlungen wie der VDI-Richtlinie 3818 sollen Waschplätze generell mit berührungslosen und selbstschließenden Armaturen ausgestattet werden. Im gewerblich-öffentlichen Bereich gelten Armaturen nach der VDI-Richtlinie 6024 „Wasser sparen in der Sanitärtechnik“ mit einem maximalen Volumenstrom von 6l/min als wassersparend. Selbstschließende oder automatische Waschplatzarmaturen sind nach der Richtlinie auch deshalb zu bevorzugen, um den Wasserverbrauch auf den tatsächlichen Bedarf zu beschränken. Auf die Nutzungsdauer betrachtet spart dies beträchtliche Summen an Kosten für Trinkwasser und Abwassergebühren. Nicht zu unterschätzen ist dabei auch, dass an Handwaschplätzen mit Warm- oder Mischwasser Energiekosten für die Warmwasserbereitung eingespart werden.
Ob für die Handreinigung kaltes oder warmes Wasser zur Verfügung steht, hängt sowohl von den hygienischen Anforderungen als auch vom Komfortanspruch ab. Generell stehen für berührungslose Waschplatzarmaturen folgende Möglichkeiten zur Auswahl:

  • Anschluss an Kaltwasser oder vorgemischtes Wasser,
  • Anschluss an Kalt- und Warmwasser mit manueller Temperaturmischung.


Zwischen den Armaturen für kaltes und vorgemischtes Wasser besteht im Regelfall kein konstruktiver Unterschied. Um jedoch vorgemischtes Wasser bereitzustellen, ist anlagenseitig entweder eine zentrale Mischwasserversorgung oder eine dezentrale Trinkwassererwärmung vorzusehen. In öffentlichen und gewerblichen Gebäuden wird in vielen Fällen einer dezentralen Trinkwassererwärmung der Vorzug gegeben, da eine zentrale Warmwasserversorgung nur zur Versorgung von WC-Räumen im Regelfall nicht wirtschaftlich ist, oftmals lange Leitungswege erfordert und damit einhergehend auch Anforderungen an die Einhaltung der Trinkwasserhygiene zu erfüllen sind. Bei Waschplatzarmaturen für den Anschluss an Kalt- und Warmwasser wird die gewünschte Entnahmetemperatur an der Armatur eingestellt. Dazu muss der Nutzer jedoch einen Temperatureinstellhebel oder -drehgriff betätigen, sodass bei dieser Ausführung die Benutzung – zumindest vor dem eigentlichen Waschvorgang – nicht mehr vollkommen berührungslos ist.

Erhalt der Trinkwassergüte durch automatisierte Hygienespülung

Für öffentlich genutzte Objekte besteht seit Inkrafttreten der Trinkwasserverordnung die Pflicht zur Überwachung der Trinkwasserqualität durch die Gesundheitsämter. Die behördlichen Kontrollen haben dazu geführt, dass Trinkwasseranlagen in öffentlichen Gebäuden einen zweifelhaften Ruf als potenzielle Infektionsquellen erlangt haben. Bakterielle Verunreinigungen des Trinkwassers treten jedoch bei Weitem nicht nur in bestehenden oder veralteten Anlagen auf. Mit auffallender Häufigkeit haben Untersuchungen ergeben, dass auch in Neuanlagen die mikrobio­logischen Belastungen oftmals oberhalb der zulässigen Grenzwerte liegen. Davon betroffene Neuinstallationen dürfen erst nach einer aufwendigen Sanierung in Betrieb genommen werden, nachdem der Nachweis über eine einwandfreie Trinkwasserbeschaffenheit erbracht wurde. Mikrobielle Verunreinigungen treten besonders in den Teilen einer Trinkwasseranlage auf, deren Entnahmestellen nicht oder nur selten genutzt werden. In Altbauten tritt das Problem auch auf, weil dort oftmals überdimensionierte Leitungssysteme vorhanden sind. Sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen ergibt sich daraus die Anforderung an die verantwortlichen Planer und ausführenden Fachunternehmen, das Problem der Stagnation im Trinkwassersystem so weit wie möglich zu vermeiden. Ein Teil der Anbieter von berührungslosen Sanitärarmaturen hat deshalb in die sensorgesteuerten, berührungslosen Armaturen und Spülsysteme eine zusätzliche Funktion integriert, durch die über die Gebäudeleittechnik eine automatische Hygienespülung ausgelöst werden kann.
Wenn Armaturen und Spüleinrichtungen nicht mit den Händen berührt werden müssen, wird auch die Übertragung von Keimen und Bakterien vermieden. Wo berührungslose Armaturen nicht per Gesetz gefordert werden, wird dem Planungsgedanken zur Ausstattung von Sanitärräumen mit moderner und komfortabler Armaturentechnik oftmals das Kos­tenargument entgegengehalten. Erstaunlich ist dabei jedoch in manchen Fällen, dass an hochwertigen Ausstattungen wie Naturstein-Waschtischplatten und großformatigen Spiegeln offenbar nicht gespart wurde. Für den Einsatz in öffentlichen und gewerblichen Sanitäranlagen sind auf dem Markt zum Beispiel auch Sensor-Waschplatzarmaturen für den preissensiblen Objektbereich verfügbar. Diese hebeln mit einer reduzierten, klaren Formensprache (und dadurch geringerem Materialein­satz) das Preisargument aus und verbinden trotzdem hochwertige Armaturentechnologie mit ansprechender Ästhetik und der nötigen Robustheit für die zu erwartende starke Frequentierung.
Die Marktübersicht in dieser Ausgabe vermittelt einen Überblick über die am Markt erhältlichen berührungslosen Waschplatzarmaturen und deren technische Daten. In der kommenden Ausgabe werden wir ergänzend dazu eine Markt­übersicht „Urinal- und WC-Spülsys­teme für öffentliche und gewerbliche Sanitäranlagen“ veröffentlichen.


Objektbeispiel: Airport Hamburg
Hygiene und Komfort an 120 Waschplätzen

Der Hamburger Flughafen ist gemessen am Passagieraufkommen der viertgrößte Verkehrsflughafen in Deutschland. Mit dem Terminal 1 wurde die Kapazität des Flughafens erweitert, um dem erwarteten Passagiervolumen ausreichend Raum bieten zu können. Ein Großteil der Fluggäste benutzt vor dem Abflug oder bei der Ankunft die Sanitärräume. Die Auffassung des zuständigen Fachbauleiters für die Technische Gebäudeausrüstung des Terminal 1 lässt sich im Grunde auf alle öffentlichen Gebäude übertragen, in denen sich Reisende vorübergehend aufhalten: „Der WC-Raum vermittelt dem Reisenden einen ersten Eindruck, wie er bei seiner Ankunft empfangen wird. Damit ist die Sanitärtechnik auch mit ein Aushängeschild für den Flughafen“, sagt Dipl.-Ing. Raik Drewes von der Ingenieurgesellschaft Ridder, Meyn, Nuckel; Planungsbüro für Technische Gebäudeausrüstung aus Norderstedt. Für den Betreiber des Flughafens Hamburg war nicht zuletzt auch der sparsame Wasserverbrauch von Bedeutung.
Nach den Vorgaben des Bauherrn sollte die Ausstattung der WC-Räume hygienischen Anforderungen gerecht werden und den Komfort bieten, den ein Flugreisender von einem modernen Flughafen erwartet. Die Fachbauleitung verlangte Armaturen, die eine zuverlässige Funktion und wirtschaftlichen Betrieb gewährleisten. Von vornherein schieden daher konventionelle Hebelmischer oder gar Kaltwasserventile aus. Nur berührungslose Waschtischarmaturen kamen dafür in Betracht. Dem gegenüber standen jedoch die nicht unerheblichen Investitionskosten für rund 120 Elektronik-Armaturen zur Ausstattung der WC-Räume in den Ankunfts- und Abflugbereichen. Das Gesamtkonzept für das Gebäude räumte jedoch eine höhere Priorität für Hygiene und Komfort ein: „Die an- und abreisenden Flugpassagiere sollten nicht gezwungen sein, die Armaturen berühren zu müssen. Die meisten empfinden das als Zumutung“, sagt Fachplaner Raik Drewes, der berührungslose Armaturen an Waschtischen in öffentlichen Gebäuden als Stand der Technik betrachtet.


Verkeimungsgerüchte bei elektronischen Armaturen?

Vor knapp zwei Jahren haben Presseberichte über angebliche mikrobiologische Kontaminationsrisiken bei elektronischen Armaturen für Verunsicherung bei Planern, Installateuren und Betreibern gesorgt. Auch heute hört oder liest man immer mal darüber. Der Arbeitskreis Trinkwasserinstallation & Hygiene stellt dazu klar: „Grundsätzlich können alle Armaturen, unabhängig davon ob sie mechanisch oder elektronisch funktionieren, mikrobiologisch z.?B. auch durch Legionellen besiedelt werden. Allein die Tatsache, dass eine Armatur elektronisch funktioniert, ist kein außerordentlicher Risikofaktor für eine eventuelle mikrobiologische Besiedelung. Praktisch überall, wo es in Armaturenkörpern„versteckte“, Räume gibt, die schwach, kaum oder nicht regelmäßig kräftig durchspült werden, gibt es ein besonderes Risiko für die Ansiedlung von Mikroorganismen. Diese Ansiedlung ist damit nicht das Problem elektronischer Armaturen, sondern vielmehr ein Problem der Komplexität einer Armatur. Auch das verwendete Material kann neben dem inneren Konstruktionsaufbau eventuelle Besiedlungen durch Mikroorganismen begünstigen. Ebenso können sogenannte Hilfsstoffe (Schmier- und Dichtungsstoffe) ein Kontaminationsrisiko erhöhen. Fakt ist: Hygiene in sanitären Bereichen ist eng mit dem technologischen Fortschritt verbunden. D.h., auf eine Weiterentwicklung der Armaturentechnik hinsichtlich Automatisierung und Elektronik muss und sollte nicht verzichtet werden. Qualitätsarmaturen mit elektronischer Funktion bieten in aller Regel die Maßnahmen integrierter Hygienespülungen, die helfen, Stagnationen im Armaturenkörper und im Leitungssystem zu vermeiden. Die Aufgabe der Industrie ist es, für hygienische Sicherheit hinsichtlich der Konstruktion sowie einer verlässlichen Funktions- und Hygieneprüfung zu sorgen. In diesem Zusammenhang unterstreicht der Arbeitskreis Trinkwasserinstallation & Hygiene die Bedeutung einer solchen Hygieneprüfung, die auf der Basis und einheitlichen Kriterien einer mikrobiologischen Kontrolluntersuchung die hygienische Unbedenklichkeit der Armaturen bei Werksauslieferung dokumentieren kann. Die Durchführung einer derartigen Prüfung könnte – durch ein allgemein anerkanntes Prüfsiegel auf der unversehrten Hygieneverpackung sichtbar gemacht – Planern, Architekten, Installateuren, aber auch Betreibern eine größere Sicherheit geben. Bislang gibt es noch kein einheitliches Prüfsiegel, das die Überprüfung der hygienischen Sicherheit auf Basis einer mikrobiologischen Untersuchung nach abgestimmten Prüfungskriterien ausweist.“


Marktübersichten im Anhang als PDF-Datei.


www.ak-wasserhygiene.de

pdf "014-017_01.pdf" hier herunterladen.

 


Artikel teilen: