Ausgabe 12/2004, Seite 11


Nachgefragt


Wie funktioniert eigentlich

ein Rückspülfilter bei der Trinkwasserinstallation?

Aus verschiedenen Gründen ist es sinnvoll, am Anfang einer Trinkwasserhausinstallation einen Filter vorzusehen. Auf dem meist sehr langen Rohrleitungsweg vom Wasserwerk bis zum Endverbraucher ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Fremdbestandteile in das schon einmal feinstgereinigte Wasser eintreten (Sand, Rost, Dichtungsteile, Rohrabrieb,...). Diese Verunreinigungen setzen feine Öffnungen zu (Luftsprudler, Brauseköpfe). Bei Anlagerung an metallischen Rohren wird die örtliche Korrosion beschleunigt. Durch das Eindringen in Funktionalteile (Ventile, Toilettenspülung,...) wird deren Wirkung beeinträchtigt bis gestört. Letztlich spielt auch der hygienische Gesichtspunkt eine Rolle.

Bild 1:
Wechselfilter: Der Einsatz muss alle sechs Monate ausgewechselt werden.

Wie in vielen Bereichen der Haustechnik kann der Verbraucher unterschiedlichen Komfort auswählen. Der übliche Filter mit auswechselbarem Einsatz stellt dabei die untere Stufe dar, während der so genannte Rückspülfilter höhere Ansprüche an den Handhabungskomfort erfüllt. Auswechselbarer Filtereinsatz bedeutet Unterbrechung der Wasserzufuhr beim Filterwechsel und auf Dauer - durch neue Filtereinsätze - doch höhere Betriebskosten.

Bild 2:
Rückspülfilter: Die Reinigung erfolgt durch eine Rückspülung.

Der Rückspülfilter enthält keine auszuwechselnden Teile. Er ist nur konstruktiv aufwendiger gestaltet, indem in seinem Inneren verschiedene Strömungswege für das Wasser vorgesehen sind. Im Normalbetrieb durchströmt das Wasser ein Filterelement, das Fremdpartikel zurückhält. Zur Reinigung dieses Filterelementes wird ein integriertes Umschaltventil geöffnet. Dieses zweigt einen Teilstrom des gefilterten Wassers ab. Dieses Wasser tritt in entgegengesetzter Richtung wieder durch das Filterelement hindurch. Dabei werden die angelagerten Verschmutzungen weggeschwemmt. Das Reinigungswasser tritt mit den weggespülten Schmutzpartikeln aus einer Gehäuseöffnung und ist entweder in einem Gefäß aufzufangen oder in einen fest installierten Abfluss einzuleiten. Da es sich nur um einen Teilstrom handelt, ist parallel zur Reinigung Wasserverbrauch möglich.


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