Ausgabe 6/2001, Seite 5 f.


Heizung


Versuchsanlage mit Brennwerttherme in einem Wohnhaus. Der motorische Stellantrieb des Mischers kommuniziert zur Vorlauftemperatur-Regelung mit einem üblichen Außentemperaturfühler und einem Dreipunktregler.

Hohe Rücklauftemperaturen nutzen

Neuer Dreiwegemischer steigert Wirkungsgrad von Brennwertanlagen

Ein neuartiger Dreiwegemischer besonderer Bauart verspricht eine Wirkungsgradsteigerung bei Brennwertwärmeerzeugern mit der Kombination Fußbodenheizung und Radiatoren.

Nicht nur in größeren Heizungssystemen, selbst im Ein- oder Zweifamilienhaus gibt es häufig mindestens zwei Heizungskreisläufe: Einen für die Fußbodenheizung mit relativ niedriger Temperatur und einen für den Radiatorenkreis mit deutlich höherer Temperatur. Das unterschiedliche Temperaturniveau garantieren "klassisch" zwei absolut getrennte Kreise mit jeweils eigener Pumpe (Bild 1).

Bild 1: Zweikreisanlage mit herkömmlichem Dreiwegemischer.

Der Vorteil liegt auf der Hand: Simple Regelungstechnik ohne komplizierte hydraulische Verhältnisse. Aber genauso deutlich fällt auch der Nachteil auf: Obwohl im warmen Rücklauf des Radiatoren-Kreises noch genügend Wärme für den Fußbodenkreis steckt, nutzt eine derartige Anordnung diese Restwärme nicht aus. Bei Volllastbetrieb im Winter muss die Brennwertheizung deshalb unter Umständen auf Kondensationsgewinne verzichten, einfach weil der gemeinsame Anlagenrücklauf den Wärmeaustauscher des Brennwertgerätes nicht tief genug herunterkühlt. Fachleuten zufolge kann der Wirkungsgrad einer solchen Anlage um bis zu 15 Prozent sinken.

Dipl.-Ing. Hans-Georg Baunach aus dem nordrhein-westfälischen Hückelhoven an der deutsch-holländischen Grenze sann nach einem Ausweg. Er tüftelte eine Schaltung mit einem speziellen Mischer für die Kombination Radiatoren-/Flächenheizung aus (Bild 2). Dabei fließt der heiße Vorlauf durch die Radiatoren, ein bestimmter Teilstrom des warmen Radiatoren-Rücklaufs danach aber durch den Fußbodenkreislauf und erst danach zurück in den Wärmeerzeuger. Ist der Radiatorrücklauf in seiner zweiten Funktion als Fußbodenheizungsvorlauf zu warm, mischt das Dreiwegeventil dem Fußbodenheizungs-Vorlauf kaltes Rücklaufwasser bei. Reicht im anderen Falle die Temperatur des Radiatorenrücklaufs als Fußbodenheizungs-Vorlauf nicht aus, zapft dasselbe Dreiwegeventil den heißen Radiatorvorlauf an und temperiert so den Vorlauf auf Sollwert. Aus diesem Grund hat es drei Eingänge und einen Ausgang.

Bild 2: Thermen-Zweikreisanlage nach neuem Schema.

Die RendeMIX genannte Armatur enthält als komplette Baugruppe den Dreiwegemischer, einen Verteiler für die unterschiedlichen Heizkreise sowie Rückflussverhinderer, die im Falle eines gesperrten Fußboden- oder Radiatorkreises ein Rücksaugen des Wassers aus dem gesperrten Abschnitt verhindern sollen.

Bild 3: Dreikreisanlage mit Kessel in Kaskadenschaltung.

Die Pluspunkte dieser Schaltung:

 In einer kompakten Baugruppe sind Mischer, Schwerkraftbremse, Rückflussverhinderer und Verteiler zusammengefasst. Der Heizungsbauer muss keine Abzweige und Kreuzungen herstellen. Die zwei Anschlüsse auf der Wärmeerzeugerseite und die vier auf der Radiator- und Fußbodenkreisseite sind in wenigen Minuten verschraubt.

 Es ist beispielsweise bei Thermen keine hydraulische Weiche erforderlich. Das bedeutet, keine Vergeudung von Pumpenleistung.

 Das System ist kaskadefähig, d.h. es ist technisch machbar, mehrere Fußbodenheizkreise an eine Verteilleitung anzuschließen (Bild 3).

 Steigerung des Wirkungsgrads des Wärmeerzeugers, weil die Ausnutzung der Restwärme des Radiatorrücklaufs für den Fußbodenkreislauf einen niedrigen Anlagenrücklauf garantiert.

Das Mischventil wurde Ende März dieses Jahres in Frankfurt erstmalig vorgestellt und soll bis Ende dieses Jahres lieferbar sein.

Nähere Informationen:
HG Baunach GmbH & Co. KG, Hans-Georg Baunach
Rheinstraße 7, 41836 Hückelhoven
Tel.: 02433/970-210, Fax: 02433/970-219
www.baunach.net


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