125 Jahre IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 16/1997, Seite 15 f.


VERBÄNDE AKTUELL 


Zentralverband


Kurz und bündig


Kooperation

Marktchance Regenwassernutzung

Die Zusammenarbeit zwischen dem ZVSHK und dem Bundesverband Lagerbehälterzur Förderung der Errichtung von Anlagen zur Regenwassernutzung machtFortschritte. So wurde die Einrichtung von Arbeitsgruppen beschlossen.Eine davon hat die Aufgabe, Schulungsprogramme für das SHK-Handwerkzu entwickeln, eine zweite Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit dertechnischen Weiterentwicklung entsprechender Systeme. Die dritte Arbeitsgruppesoll Strategien für eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit entwerfenund die vierte die Formulierung eines konkreten Anforderungsprofils anKomponenten und Schnittstellenbetrachtung von Bauteilen, die für denBau von Regenwassernutzungsanlagen benötigt werden.

Nachfolger

Jürgen Tregel neuer Geschäftsführer Technik

Seit dem 1. Juli ist Jürgen Tregel (46) Nachfolger von JoachimWeinhold im Referat Technik des ZVSHK. Der neue GeschäftsführerTechnik absolvierte nach einer Ausbildung zum Maschinenschlosser ein Maschinenbau-Studium.Es folgten Tätigkeiten in mehreren Unternehmen der Industrie, unteranderem als Geschäftsführer mit den Schwerpunkten Aufbau undOrganisation von Kundendienst- und Serviceabteilungen im Bereich Sanitär,Lüftung, Klima, Heizung und Kälte, Zubehör- und Ersatzteilmanagement,Gebäudemanagement sowie Qualitätssicherung.

Jürgen Tregel, neuer Geschäftsführer Technik beim ZVSHK.

Merkblätter

Transport von Flüssiggasflaschen

Aufgrund der Änderungen der Gefahrgutverordnung Straße (GGVS1997) hat der Fachausschuß Verkehr des DVFG (Deutscher Verband Flüssiggas)die Merkblätter zum Transport von Flüssiggasflaschen überarbeitet.An die Endverbraucher, Privatkunden beispielsweise, richtet sich das MerkblattGGVS 1. Für die Abnehmer und Vertreiber größerer Mengenist das Merkblatt GGVS 2 "Achtung! Beim Transport von Flüssiggasflaschenab 333 kg Bruttomasse bitte diese Bestimmungen beachten" bestimmt.Beide Merkblätter können gegen Schutzgebühr beim DeutschenVerband für Schweißtechnik DVS, Aachener Straße 172, 40223Düsseldorf, bezogen werden.

Billigbau

Bauminister schreibt an ZVSHK-Präsident

Mit einem persönlichen Schreiben an Heinz-Dieter Heidemann reagierteBundesbauminister Klaus Töpfer auf die Kritik des ZVSHK-Präsidenten,die dieser bei der Eröffnung der ISH '97 an der Broschüre "Dasjunge Haus" geübt hatte. Konkret hatte Heidemann die darin enthaltenenEmpfehlungen an Häuslebauer gerügt, sich unter Umgehung des Handwerksin Baumärkten mit SHK-Produkten zu versorgen und das Fachhandwerknur noch mit der Montage zu beauftragen.

In seinem Antwortschreiben sicherte Töpfer zu, die entsprechendenPassagen bei einer Neuauflage der Broschüre in Abstimmung mit demZVSHK überarbeiten zu lassen. Das Magazin habe nicht darauf abgezielt,so der Minister, das ausführliche Informationsgespräch mit demArchitekten, Handwerker oder dem Baufachbetrieb zu ersetzen, oder den Ausschlußauch nur eines der genannten Partner aus der privaten Wirtschaft zu empfehlen.Gleichzeitig lud der Bundesbauminister den ZVSHK ein, sich aktiv beratendan den anstehenden Erlebnisschauen "Das junge Haus" zu beteiligen.

Protest

Klempnerhandwerk gegen Teilverwandtschaft

Auf entschiedenen Widerspruch des ZVSHK stoßen Überlegungenim Bundeswirtschaftsministerium, eine Teilverwandtschaft zwischen dem Dachdecker-und dem Klempnerhandwerk zu erklären. Es gäbe, so Heinz-DieterHeidemann, Präsident des ZVSHK und Mitglied des Präsidiums desZDH, weder eine entsprechende Empfehlung des Präsidiums der oberstenHandwerksorganisation, noch habe der ZVSHK seinen Einspruch gegen die Aufweichungdes Klempnerberufes als eigenständiges und vollwertiges Handwerk zurückgezogen.


Tagung der Technischen Referenten

Synergieeffekte nutzen

Der Umweltschutz als Herausforderung und Chance für das SHK-Handwerk,neue Techniken, aber auch Möglichkeiten der Zusammenarbeit und desErfahrungsaustausches zwischen den Landesfachverbänden der SHK-Organisation,diese und weitere Themen standen im Mittelpunkt des Jahrestreffens derTechnischen Referenten am 1. und 2. Juli 1997 in St. Augustin.

Ein besonders heißes Eisen ist die ständige Verschärfungder heizungsrelevanten Vorschriften und deren Umsetzung. Millionen vonHeizungsanlagen müssen überprüft und modernisiert werden.Obwohl die Heizungsbauer unbestrittene Fachleute auf diesem Gebiet sind,weckte dieser Markt auch Begehrlichkeiten bei anderen am WärmemarktBeteiligten, auch bei den Schornsteinfegern. Sie würden gerne denVollzug der Heizungsanlagenverordnung übernehmen, der bis dato nochnicht geregelt ist. Ihr Vorschlag ist, diese Leistung im Rahmen der Feuerstättenschauzu erbringen.

Die beiden Gewerke treffen ebenfalls im Bereich der Energieberatungaufeinander, denn auch die Zentralheizungs- und Lüftungsbauer reklamierendiese Aufgabe für sich. An einer einvernehmlichen Lösung wirdderzeit gearbeitet.

Heiße Eisen, neue Techniken und Perspektiven für das SHK-Handwerkwaren Themen der Tagung der Technischen Referenten in St. Augustin.

Heizungsanalyse ist Pflicht

Eine Antwort des ZVSHK auf die Initiativen der Schornsteinfeger wardie Erstellung von vielfältigen Arbeitshilfen wie Musterwerbebriefe,das Handbuch Energieberatung und einer Anleitung zur Heizungsanalyse beispielsweise,die von den Fachbetrieben bei der Kundenansprache genutzt werden können.Noch immer wissen zu wenige Betreiber von Heizungsanlagen, daß ihnendie Kleinfeuerungsanlagenverordnung (1. BImSchV) eine Einstufungsmessungihrer Heizungsanlage durch den Bezirksschornsteinfegermeister vorschreibt.Sie ist Grundlage für eine gegebenenfalls erforderliche Modernisierung,im Extremfall sogar der Erneuerung der Heizung.

Vorsicht vor Abzockern

Nicht nur das ehrbare Handwerk, auch dubiose Geschäftemacher habenden Heizungsmarkt entdeckt. So werden viele Heizungsbauer derzeit von selbsternanntenZertifizierern angeschrieben, die Lizenzen, Checklisten, Prüfsiegelund ähnliches verkaufen, mit denen sich ein Handwerksbetrieb als besondersqualifiziertes Unternehmen darstellen soll. Die SHK-Organisation bewertetsolche Angebote als unseriös. Jeder Heizungsbauer-Fachbetrieb istallein durch die Ausbildung und Qualifikation seiner Mitarbeiter befugtund in der Lage, entsprechende Leistungen auszuführen und deren Ausführungzu bescheinigen. Die oben genannten Arbeitshilfen der SHK-Organisationbieten zudem ausreichend Hilfe bei der Ansprache der Kunden. Provisionsjägerund zweifelhafte Zertifizierer sind also absolut überflüssig.

Neue Verordnung bereits in Sicht

Obwohl die Wärmeschutzverordnung '95 gerade erst in Kraft getretenist und noch längst nicht alle bestehenden Bestimmungen und Verordnungengeübte Praxis sind, wirft die Energiesparverordnung 2000 bereits ihreSchatten voraus. Deren Ziel, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2000 um 25Prozent zu vermindern, verursacht derzeit hektische Aktivitäten. DIN4701, T.10, energetische Bewertung heiz- und raumlufttechnischer Anlagen,unter diesem Stichwort erarbeiten fünf Arbeitsgruppen unter Leitungvon Experten aus Wissenschaft, Industrie, VDI und Bundesbauministeriumein Konzept, welches Grundlage für die Erstellung dieser Energiespar-Verordnungsein soll.

Aufmerksam verfolgten die Referenten den Vortrag von Reinhard Schlegelzum Thema Regenwasserableitung von Flachdächern.

Wärmebedarf berechnen

Für den Heizungsbauer heißt das, daß die Wärmebedarfsberechnungin Zukunft einen noch höheren Stellenwert haben wird. Da die bestehendeNorm DIN 4701 als Wärmebedarfsberechnung in der Praxis oft kaum praktikabelund bei Niedrigenergiehäusern zu Problemen führt, stellte derFachverband NRW den anwesenden Referenten ein vereinfachtes Berechnungsverfahrenvor. Damit könnte die bisher übliche Praxis, Heizungsanlagennach Erfahrungswerten plus Leistungsreserve zu dimensionieren, zugunsteneiner seriöseren Berechnung ersetzt werden. Spätestens wenn einequalifizierte Energieberatung gefordert wird, führt an der Berechnungkein Weg vorbei. Aufgabe der zuständigen Gremien des ZVSHK ist esnun, das vereinfachte Verfahren auf seine Anwendbarkeit hin zu überprüfenund gegebenenfalls dafür zu sorgen, daß es als Stand der Technikanerkannt wird.

Neue Aufgabe Entwässerung

Ganz neue Anforderungen bestehen auch auf dem Gebiet der Gebäude-und Grundstücksentwässerung. Für Regenwasser gilt, daßes grundsätzlich nicht mehr einfach in die Kanalisation abgeleitetwerden darf, sondern entweder zur Verwendung als Brauchwasser gespeichertoder über geeignete Systeme dem Grundwasser zugeführt werdenmuß. Gefordert ist hier die Zusammenarbeit mehrerer Gewerke: Einattraktives Arbeitsgebiet bietet sich dem Klempnerhandwerk mit dem Bauvon zur Begrünung geeigneten Dächern, den Sanitärinstallateurendurch die Installation von Sammlern und Leitungen, entweder zu Regenwassernutzungs-oder Versickerungsanlagen sowie den Landschaftsgärtnern durch denBau entsprechender Mulden-Rigolen-Systeme.

Kleine Rohre – große Leistung

Einen direkten Bezug dazu hatte das Referat von Dr. Reinhard Schlegel,Firma Ako, Köln. Er stellte die Regenwasserableitung von großflächigenFlachdächern mit Hilfe der Druckrohrentwässerung vor. Diesesin Skandinavien entwickelte Verfahren zeigt, im Vergleich mit der Freispiegelentwässerung,erhebliche Vorteile: erheblich kleinere Rohrquerschnitte, raumsparendeVerlegung und Selbstreinigung der Rohre durch hohe Fließgeschwindigkeitensind einige davon.

Gut geplant ist halb gebaut

Wie jede moderne Technologie erfordert die Montage einer solchen Anlagegenaue Planung. Grundlage dafür ist die VDI-Richtlinie 3806, betreffenddie Auslegung solcher Anlagen. Hierbei sind auch regionale Gegebenheitenzu berücksichtigen. Gefordert ist selbstverständlich eine sorgfältigeAusführung. So sind beispielsweise die Dacheinläufe in exaktgleicher Höhe zu montieren und, um Lufteintritt zu vermeiden, abzudecken.Eine waagerechte Montage der Sammelrohre ist ebenso Bedingung wie die absoluteDichtheit. Herzstück der Anlage ist das Fallrohr: Das Gewicht desdarin abströmenden Wassers wirkt wie eine Saugpumpe, die damit erzeugtehohe Fließgeschwindigkeit ersetzt die viel größer dimensioniertenRohre einer normalen Freispiegelentwässerung, die zudem in allen Bereichenein Gefälle aufweisen muß. Selbstverständlich bedarf dasDach eines so entwässerten Gebäudes zusätzlicher Notabläufefür Starkregenereignisse.

Information über neue Herausforderungen und Erfahrungsaustauschstanden im Mittelpunkt der Referententagung.

Häusliche Entwässerung

Neue Anforderungen werden auch an bestehende Anlagen zur Haus- und Grundstücksentwässerunggestellt. So sollen Grundleitungen regelmäßig inspiziert werdenund sind auf Dichtheit hin zu prüfen. Abwasserleitungen sind deshalbin Zukunft frei, beziehungsweise leicht zugänglich und nicht mehrunterhalb der Bodenplatte eines Gebäudes zu verlegen. Neu ist auch,daß die Installation von Entwässerungsleitungen zunehmend nurnoch von Fachbetrieben durchgeführt werden darf. In der Diskussionsind verschiedene Verfahren der Zulassung solcher Betriebe. Sie reichenvon der Zertifizierung, in Hamburg und Bremen beispielsweise, bis hin zurZulassung als Fachbetrieb durch kommunale Institutionen. Der ZVSHK arbeitetdeshalb daran, bundesweit möglichst einheitliche Bedingungen füreine Zulassung zu erreichen.

Aus den Landesverbänden

Zur Dichtheitsprüfung von Grundleitungen gibt es bereits Probleme,so berichtete Helga Funk vom Fachverband Berlin. Hier stellen die einzelnenBezirke höchst unterschiedliche Anforderungen an die Betriebe. Empfohlenwird deshalb, eine Lösung anzustreben, wie sie das Hamburgische Abwassergesetzbietet. Dieses sieht für verschiedene Arbeiten im Bereich der Grundstücksentwässerungden zertifizierten Fachbetrieb vor.

Korrosion an Trinkwasserleitungen

Über erhebliche Schäden an Trinkwasserversorgungsleitungenklagte Erik Debertshäuser aus Brandenburg. Speziell feuerverzinkteStahlrohre weisen hier oft schon nach wenigen Monaten gravierende Mängeldurch Korrosion auf, obwohl sie der DIN 2444 entsprechen. Der ZVSHK initiiertedeshalb im Gespräch mit den Herstellern eine eingehende Prüfungder Qualitäten. Den Betrieben wird geraten, die in der ZVSHK-Broschüre"Gewährleistung und Haftung" enthaltenen Hinweise zu beachten.Gewarnt wird außerdem vor der Verwendung billiger Messingarmaturenund Verlängerungen. Korrosionsschäden an solchen Teilen seienallgemein bekannt.

Wasserversorger in der Pflicht

Sanitärbetriebe in Bayern klagen über das Fehlen eines Installateurverzeichnissesim Bereich Trinkwasser, welches nach der AVB-Wasser-Verordnung vorhandensein müßte. Dem Landesverband wurde empfohlen, Druck auf diezuständigen politischen Institutionen auszuüben –auf Landräte und Bürgermeister beispielsweise. Zuständigfür die Wasserqualität sind die Gemeinden, die deshalb ein Eigeninteressean der Ausführung von Arbeiten durch das qualifizierte Fachhandwerkhaben müßten.

Informationen austauschen

Eines machten die zwei Tage intensiver Diskussionen und Referate deutlich:Auf die Betriebe kommen immer strengere rechtliche Bedingungen und komplizierteretechnische Anforderungen zu. Damit wachsen auch die Herausforderungen andie Landesfachverbände und deren Referenten. Mehr und vor allem bessereKommunikation zwischen den Landesverbänden und dem ZVSHK einerseitsund zwischen den Landesverbänden untereinander, könnte einenBeitrag dazu leisten, aktuelle Entwicklungen und Lösungsvorschlägefür anstehende Probleme unmittelbar an die Basis weiterzuleiten. DieAnregung, eine Info-Börse über Aktivitäten der Landesverbändebeim ZVSHK einzurichten, fand deshalb breite Zustimmung. Mehrfacharbeitenzum gleichen Thema könnten damit vermieden, oder zumindest eingeschränktwerden.  SRa

 


ZVSHK-Terminkalender

1997

Datum

Veranstaltung

17. September 1997 ZVSHK-Bundestagung, Bonn
18. September 1997 ZVSHK-Mitgliederversammlung, Bonn
25. September 1997 Sachverständigen-Seminar für Kachelofen-und Luftheizungsbauer, Kleinmachnow
26./27. September 1997 6. Brandenburger Seminar für Kachelofen-und Luftheizungsbauer, Kleinmachnow

1998

Datum

Veranstaltung

21. bis 28. Februar 1998 7. Internationales Fortbildungsseminar fürdas
SHK-Handwerk, Teneriffa
15./16. Mai 1998 Deutscher Kachelofenbauertag, Heidelberg
11./12. Juni 1998 11. Erdgasforum, Berlin
2./3. Oktober 1998 23. Deutscher Kupferschmiedetag, Würzburg
12./13. November 1998 9. Deutscher Klempnertag, mit Verleihung desArchitekturpreises des Klempnerhandwerks, Kassel

 


 

Die Geschäftsstellen des ZVSHK

ZVSHK
Rathausallee 6
53757 St. Augustin
Telefon: 02241-29056
Telefax: 02241-21351
ZVSHK Geschäftsstelle Potsdam
An der Pirschheide 28
14471 Potsdam
Telefon: 0331-972107
Telefax: 0331-972603


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