IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 9/1997, Seite 68 f.


EDV-SPECIAL


Windows NT aus der Tiefe oder Windows 95?

Mit wenig Rummel und Getöse wurde von Bill Gates das Betriebssystem Windows NT 4.0 im Markt eingeführt. Windows 95 und Windows NT läuten eine neue Ära ein, läßt Microsoft verlauten. Wer aber wird wirklich den Markt beherrschen. Die Linien der beiden Betriebssysteme wird noch einige Jahre koexistieren. Eine Verschmelzung wird nicht stattfinden. Die unterschiedlichen Zielrichtungen der Windows-Betriebssysteme verhindert eine plötzliche Konvergenz in ein Produkt, da es zwingend nicht den verschiedenen Aufgabenstellungen gewachsen wäre.

Der Umstieg in die 32 Bit-Welt ist derzeit im Aufbruch. Zahlreiche Unternehmen investieren in diese Umgebung, Softwarehäuser stellen neue, leistungsfähige Applikationen zur Verfügung und die Hardware-Industrie arbeitet mit Hochdruck an neuen, noch schnelleren Geräten. Damit einher geht die rasante Entwicklung des Internet und Intranet in allen Industrie-Märkten.

So groß die Vorteile moderner Technologien auch sein mögen, eine Umstellung dieser Größenordnung benötigt Zeit und definierte Planungsschritte. Pauschale Aussagen zu diesem Thema können noch nicht getroffen werden, gibt selbst Microsoft zu.

Generell gibt es drei Möglichkeiten beim Umstieg in die 32 Bit-Welt: Einerseits die Standardisierung auf Windows 95, andererseits die Standardisierung auf Windows NT und drittens die Möglichkeit eines gemischten Einsatzes beider Betriebssysteme. Weitere Möglichkeiten bieten die nicht aus dem Hause Microsoft stammenden Lösungen.

Windows 95 ist das Betriebssystem, das sich vor allem durch die Kompatibilität zu älteren Standards auszeichnet und dabei im Vergleich zu älteren 16 Bit-Systemen wesentlich stabiler abläuft. Das bedeutet, daß Unternehmen sowohl Programme als auch Treiber von MS-DOS oder Windows 3.x parallel zu neuen Win32-Anwendungen einsetzen können. Allerdings bedingt dies eine Architektur, die, im Vergleich zu Windows NT Workstation, weniger stringent auf Sicherheit und Portierbarkeit ausgerichtet ist.

Windows NT basiert kompromißlos auf einem Konzept, das die meisten Optionen für die Zukunft bereithält, wie zum Beispiel die Portierung auf verschiedene Hardware-Plattformen. Im Gegenzug bedingt dies allerdings Einschränkungen der Kompatibilität, weshalb MS-DOS/Windows 3.x-Treiber sowie einige MS-DOS-Anwendungen unter Windows NT nicht lauffähig sind.

Windows 95 oder Windows NT 4.0 Workstation?

Grundsätzlich gibt es heute zahlreiche Gründe, von Windows 3.x oder Windows NT 3.51 auf eine neue Version umzusteigen. Der Nutzen eines Update ist nach einhelliger Meinung vieler renommierter Unternehmensberatungen unstrittig. Die Entscheidung, ob als Arbeitsplatzsystem Windows 95 oder Windows NT 4.0 Workstation vorzuziehen ist, hängt zu einem guten Teil von den zuvor genannten Rahmenbedingungen ab.

Verfügt ein Unternehmen über ausreichend demissionierte Hardware und lassen sich alle benötigten Anwendungen unter Windows NT einsetzen, spricht vieles für Windows NT 4.0 Workstation. Eine große Robustheit, Datensicherheit, Skalierbarkeit und eine sehr gute Netzwerkintegration sind die Vorzüge die das NT 4.0 aufzuweisen hat und in dem es sich deutlich von Win 95 abhebt. Wo einfache Installation mit Plug & Play, Power Management (z.B. für Notebooks) oder Kompatibilität mit 16 Bit gefordert sind, empfiehlt sich jedoch Windows 95.

Schwerpunkt Internet

Jede Produktkategorie von Microsoft steht ganz im Zeichen des Internet und wird im Rahmen der sinnvollen Möglichkeiten auf eine optimale Integration in ein Intranet/Internet ausgelegt. Dies betrifft die beiden Betriebssysteme ebenso wie das Microsoft Office und eine Reihe anderer Applikationen.

Nicht zuletzt äußert sich die intensive Entwicklungsarbeit von Microsoft im Internet Explorer, einem WWW-Browser. Sie zeichnet sich besonders durch die Integration des Internet Look & Feel in die Windowsumgebung aus. Der Anwender betrachtet den Inhalt seiner Festplatte in derselben Art und Weise wie Web-Inhalte. Die sonst monotone Dateiliste und der Desktop lassen sich mit Grafiken, Kommentaren und Rahmen versehen.

Die Anstrengungen von Microsoft in bezug auf die Internet-Technologie zielen darauf ab, das attraktive Design von Inhalten für Anwender so einfach wie möglich zu gestalten. Hierzu existiert bereits heute eine breite Palette an Werkzeugen und Anwendungen, die konsequent verbessert wird.

Was kommt nach Windows NT 4.0?

Die Linien von Windows 95 und Windows NT werden noch einige Jahre koexistieren. Im Interesse der Anwender sowie der Hard- und Software-Industrie werden sie aber zunehmend mehr Gemeinsamkeiten im Hinblick auf die Oberfläche, Programmschnittstellen und Treiber aufweisen. Die unterschiedliche Zielrichtung der beiden Betriebssysteme verhindert jedoch eine plötzliche Konvergenz in ein Produkt. œ


EDV-PRODUKTE

Komplettlösungen fürs Büro

Hewlett-Packard und KHK bieten ein gemeinsames Hard- und Softwarepaket für Handwerksbetriebe an.

Das Büro-Komplett-Paket umfaßt den Pentium-PC "HP Vectra 510 MC" oder "HP Vectra 515 M" sowie die KHK-Handwerkersoftware "PC-Handwerker". Alle PCs sind vollständig vorbereitet und die Software ist bereits installiert.

Das Windows-Programm übernimmt die komplette Buchhaltung bis zur Umsatzsteuervoranmeldung und zur Bilanz, erstellt Aufträge, Rechnungen, Lieferscheine usw., verwaltet das Lager und unterstützt den Einkauf. Ebenfalls eingebaut: Ein elektronischer Buchhalter.

KHK Software AG
Berner Straße 23
60437 Frankfurt

Bad-Plan-CD

Speziell für Architekten und Planer entwickelte Villeroy & Boch seine neue Bad-Plan-CD. Neben vollständigen Informationen über das Unternehmens-Angebot aus den Bereichen Sanitär und Badausstattung sind auch Produktinformationen zu "Fliesen für Architektur Design" sowie Bade- und Duschwannen aus dem Hause Ucosan enthalten.

Die digitale Bad-Panung wird u.a. durch Informationen über Design und Einsatzbereiche, Texte, technische Zeichnungen, Fotos und CAD-Zeichnungen (2-D und 3-D) unterstützt.

Villeroy & Boch AG
Postfach 1120
66688 Mettlach


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