IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 3/1996, Seite 58 f.


SANITÄR


Badespaß im Pool

Recyclingprodukte finden Anwendung bei Unipool

Wer hat in den heißen Sommern der letzten Jahre nicht an den Pool im Garten gedacht um sich dort zu erfrischen oder zu entspannen. Hier könnte der Ansatzpunkt für Handwerksbetriebe liegen, eine Leistungs- und Serviceerweiterung vorzunehmen.

Die Zeit drängt, denn Vorplanungen für das Jahr 1996 sollten bald ihren Abschluß finden. In diesem Fall wären entsprechende Kundenkontakte mit Floorpost, Anzeigen und Anschreiben vorzubereiten, denn: Der nächste heiße Sommer kommt bestimmt.

Workshop

Die Firma Unipool sitzt bereits in den Startlöchern um die Badesaison 1996 einzuläuten. Um die Handwerksunternehmen partnerschaftlich zu unterstützen, schulte man 1995 SHK-Handwerker in sechs Workshops zum "Poolbauer". Die letzte Schulung ’95 wurde im Oktober in Sermersheim (Frankreich) durchgeführt.

Dort hat das Unternehmen eine Niederlassung eröffnet um dem wachsenden europäischen Markt "entgegenzukommen". Da der Hauptsitz der Firma in Bargteheide bei Hamburg ist benötigte man einen zentralen Stützpunkt. "Sermersheim liegt im Herzen von Europa und von hier können wir verkehrsgünstig die Märkte in Frankreich, der Schweiz und im Großraum Stuttgart sowie Frankfurt bedienen", sagte Geschäftsführer Hans Löffler.





Die aus PE-Recyclingmaterial hergestellten Poolwandprofile wurden zu einem 3,0 x 6,0 m großen Becken innerhalb von nur 1,5 Stunden zusammengesetzt. Eine Vliesauskleidung wurde eingelegt und die vorgefertigte Schwimmbadfolie in der Ku-Hart-Profilleiste eingehakt.

Recy-Pool

In der Entscheidung für ein neues Pool, nimmt der Recyclinggedanke einen immer größeren Stellenwert ein. Diesem Hintergrund folgend hat sich Unipool zu einer Entwicklung entschlossen, die recyceltes Kunststoff als Grundwerkstoff für die Poolwand nutzt.

Über die Herstellung dieser Teile ist zudem ein Baukonzept entstanden, das es ermöglicht, nach dem Gießen der Bodenplatte, den Pool in etwa zwei bis drei Stunden aufzubauen. Diese enorm zeitsparende Montage wurde in Sermersheim den etwa 25 SHK-Handwerkern vorgeführt.

Zu Beginn des Praxisteils wurde das Heften der Folienteile geübt. Wie in diesem Bild sichtbar, war der nächste Schwierigkeitsgrad die Überlappungsschweißung und es hieß: "Üben, üben, üben!"

Praxisunterweisung

Wer glaubte, nach dieser Poolmontage durch Mitarbeiter der Firma, geruhsamen Tagen entgegenzusehen, sah sich getäuscht. Löffler eröffnete die zweite Runde des Seminars und empfahl den Teilnehmern "Blaumann oder Kittel".

Dicht umlagert wurde der "Trainer" bei seinen Schweißvorführungen. Mit Tips aus der Praxis eines "Alten Hasen" ergänzte er die Arbeitsabläufe.

Das Recy-Pool ist kein "Do it yourself"-Produkt und es bedarf geeigneter Schulung um nicht ein nasses Erwachen oder besser einen absinkenden Wasserspiegel zu riskieren. Aus diesem Grunde legt das Unternehmen großen Wert auf Praxisschulungen.

Schwerpunkt der Unterweisung war das Heißluftschweißen der 1,5 mm starken Schwimmbadfolie. Methodisch wurde von der Längsnahtverschweißung über Eckschweißen bis hin zur aufwendigen Treppen- und Absatzverschweißung alles geboten, was das Folienschweißen im Poolbereich so schwierig macht.

Denn hier kann jede kleine Unachtsamkeit zu kostspieligen Nachbesserungen führen. Eine Naht wird bei normaler Füllhöhe etwa einem Druck von 0,15 bar ausgesetzt und somit wird jede kleinste Undichtigkeit der Naht zum Problem.


"Aller Anfang ist schwer" und er fand oftmals unter hilfreicher Anleitung statt, doch die Endprodukte konnten sich sehen lassen. Sie spiegelten handwerkliches Können und die erfolgreiche Umsetzung des Gelernten wider.

Um den Teilnehmern Sicherheit im Umgang mit dieser Technik zu vermitteln, lautete das Motto des Praktikers, "üben, üben, üben". Nach den sachkundigen Erläuterungen dauerte es nicht lange, bis die neue Halle in Sermersheim unter Dampf - Schweißdampf - gesetzt war. Und wie nicht anders zu erwarten, gab es bei diesem Schweißverfahren den ein oder anderen "heißen Finger".

Das insgesamt viertägige Seminar bot alles, was das Handwerker Herz begehrte und so kann man bei Unipool gelassen der Schwimmbadsaison ’96 entgegensehen.


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