Werbung

Schleswig-Holstein – Vorbereitungen für 2025

Auf dem SHK-Unternehmertag 2017 blickte der Fachverband mit seinen Betrieben in die Zukunft

Der Hauptgeschäftsführer des schleswig-holsteinischen SHK-Verbands, Enno de Vries. Er führt durch den Tag und weiß die zahlreichen Wortbeiträge der 130 Teilnehmer zu schätzen.

„Die Digitalisierung verlangt neue Vertriebskonzepte in der SHK-Branche“, sagt Benedikt Mahr vom Großhandelsverband.

Manfred Greis ist überzeugt, dass die deutsche Heizungsindustrie bis zum Jahr 2050 Innovationen herausbringt, „die wir heute noch gar nicht kennen“.

Für Rolf Steffen liegt das Schicksal eines jeden einzelnen Handwerksbetriebs in seinen Mitarbeitern. Sind sie zufrieden, zieht das wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes nach sich.

Dr. Barbara Guilliard, Dozentin für Psychologie am Arbeitsplatz an der Hochschule für angewandte Wissenschaften (Hamburg).

Susanne Dreßler, sie leitet die Abteilung „Förderlotsen“ an der Investitionsbank Schleswig-Holstein.

Susanne Dreßler, sie leitet die Abteilung „Förderlotsen“ an der Investitionsbank Schleswig-Holstein.

Mit rund 130 Teilnehmern war der diesjährige SHK-Unternehmertag wieder gut besucht. Ein attraktives Vortragsprogramm ist immer Garant für aufmerksame Zuhörer.

 

Alle zwei Jahre lädt der SHK-Fachverband Schleswig-Holstein seine angeschlossenen Innungsbetriebe zu einer der landesweit wichtigsten Veranstaltungen ein: dem SHK-Unternehmertag. Der diesjährige stand unter dem Motto „Blick nach vorn – SHK 2025“.

Rund 130 Personen aus ganz Schleswig-Holstein folgten der Einladung von Fachverband und austragender SHK-Innung für den Kreis Segeberg und kamen nach Norderstedt. Drei Vorträge und drei Workshops bildeten die Ankerpunkte des SHK-Unternehmertags 2017.

SHK-Produkte auf neuen Wegen
Den ersten Vortrag hielt Benedikt Mahr. Der Präsident der DG Haustechnik skizzierte „Die Rolle des Großhandels in der SHK-Branche 2025“. Für den Vertreter der Dachorganisation des deutschen SHK-Großhandels wird die Digitalisierung das Hauptthema schlechthin sein. Darunter versteht er mehrere Aspekte, u. a. die Vernetzung aller Gruppen, die beim professionellen Vertrieb von SHK-Produkten beteiligt sind, also Hersteller, Großhandel und Handwerk. „Während die Prozesse zwischen Hersteller und Großhandel weitestgehend elektronisch ablaufen, besteht zwischen Großhandel und Handwerk noch Optimierungspotenzial“, fasste er die momentanen Gegebenheiten zusammen.
Und: Der Handwerker habe die Leads, also wichtige Kontaktdaten von potenziellen Neukunden wie Name, Telefonnummer, Gegenstand seines Anliegens. Nur nutze er diese Daten nicht so effektiv, wie er könnte. „Deshalb müssen sich alle Gruppen des dreistufigen Vertriebswegs vernetzen“, wiederholte Benedikt Mahr die notwendige Veränderung.
Die derzeitige, professionelle SHK-Vertriebsstruktur wird durch die ungeahnten Möglichkeiten des Internets unterhöhlt, ja bedroht. Neue, SHK-fremde Player treten mit revolutionären Ideen auf. Sie entwickeln Services für Endkunden, gegen die die traditionelle SHK-Branche kaum etwas entgegenzusetzen hat. Aus der Perspektive des SHK-Großhandels eine ganz aktuelle Konkurrenz: Amazon hat vor einigen Monaten einen „Marktplatz für gewerbliche Kunden“ egal welcher Größe eingerichtet, „um Zeit und Geld beim gewerblichen Einkauf zu sparen“.
Nochmals Benedikt Mahr: „Der Endkunde ist Zielgruppe aller im dreistufigen Vertriebsweg beteiligten Stationen.“ Hier fordert der Präsident des SHK-Großhandelsverbands von sich selbst und seinen Partnern wichtige, notwendige Veränderungen: neue Vertriebskonzepte – „unter Wahrung aller dreistufigen Interessen“, unterstrich er.

Die Heizung wird digital
Manfred Greis übernahm die Rolle des nächsten Vortragenden. Der Präsident des BDH (Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie) beantwortete die Frage „wie sich die SHK-Branche aus Sicht der Heizungsindustrie“ bis zum Jahr 2030 entwickelt. Auch wenn bereits heute feststehe, dass die politisch gesteckten Klimaschutzziele bis 2030 nicht erreicht würden, „fällt dem Wärmemarkt eine Schlüsselrolle für den langfristigen Klima- und Ressourcenschutz“ zu. In deutschen Häusern sind rund 21 Mio. Wärmeerzeuger in Betrieb, die zu einem großen Teil sanierungsbedürftig sind. Das damit verbundene Einsparpotenzial an CO2 und Energie beziffert Manfred Greis mit 40 %.
Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie setzt mit Blick auf das Jahr 2050 – das Jahr, das im Klimaschutzplan der Bundesregierung genannt wird – auf eine technologieoffene Sektorkopplung. Die Sektorkopplung verbindet die Segmente Erneuerbarer Strom, Wärme für Haushalte und Mobilität in Form von Elektroautos. Auch der BDH-Präsident glaubt an die positiven Auswirkungen der Digitalisierung. Beispielsweise könnten Wärmeerzeuger mit Internetanschluss bei ihrer Heizstrategie aktuelle Wetterprognosen einbeziehen. „Mit dieser Maßnahme und weiteren Optionen ist für den Nutzer ein Komfortgewinn verbunden, der auch noch bis zu 15 % Energieeinsparung realisiert“, fasste Manfred Greis zusammen.

Monteure entscheiden über den Betriebserfolg
Rolf Steffen, Vorstand der „Akademie Zukunft Handwerk“, befasste sich in seinem Vortrag mit den Möglichkeiten, mit denen jeder einzelne SHK-Betrieb seine Zukunft aktiv gestalten kann. Zuvor zählte der Fachmann für Unternehmensfragen fünf Fakten auf, „die sich nicht bestreiten lassen“:
Die Zahl der aus Altersgründen ausscheidenden Mitarbeiter sei z. T. doppelt so hoch wie die Zahl nachwachsender junger Gesellen.

  • Die Zahl der Schulabgänger sei rückläufig.
  • Das SHK-Handwerk stehe im Attraktivitätsranking bei Schulabgängern im hinteren Bereich.
  • Es blieben Ausbildungsplätze unbesetzt.
  • Der Wettbewerb um die besten Mitarbeiter würde härter werden.


Rolf Steffen weiß, dass vielen Handwerksunternehmern der Zusammenhang zwischen zufriedenem Mitarbeiter/Monteur und wirtschaftlichem Erfolg des Betriebes nicht bewusst ist. Der Experte mit eigener Weiterbildungsakademie stellte folgende Rechnung auf: Eine gerechte Leistungsbeurteilung und wertschätzendes Lob und wertschätzende Kritik führen zu einem zufriedenen Mitarbeiter. Diese Zufriedenheit färbt auf seinen Berufsalltag bei seinem Kunden ab, der wiederum zufriedene Kunden hinterlässt. Das zeichnet ein positives Unternehmensimage in der Öffentlichkeit und in seiner Kundschaft – und führt damit zu wirtschaftlich starken Ergebnissen.

Drei Workshops
Im Verlauf des SHK-Unternehmertags wurden drei parallele Workshops angeboten. Die Themen orientierten sich an den aktuellen oder immer währenden Themen, mit denen sich ein Handwerksunternehmen beschäftigen muss:

  • Psychologie am Arbeitsplatz,
  • Fördermöglichkeit für Unternehmen,
  • Auftragsorganisation.

Fazit
Der alle zwei Jahre stattfindende SHK-Unternehmertag hat wieder einmal gezeigt, dass die eigene Stärke auch aus Gemeinschaft und Gemeinsamkeiten resultiert.

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: