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Bayern – Sicherheit und Komfort für die Zukunft

7. Bayerischer SHK-Kongress in Amberg

Nach der Begrüßung durch die gastgebenden Innungen zogen die Teilnehmer in einem Festzug zum Amberger Stadttheater.

Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Schwarz eröffnete den 7. Bayerischen SHK.

Von der Politik über die Energiewende bis hin zur Ausbildungssituation griff Landes­innungsmeister Michael Hilpert zahlreiche Themen in seiner Ansprache auf.

Ein Highlight bot der Showact mit der „Altneihauser Feierwehrkapell´n“, die mit handwerklichen und politischen Reimen humorvoll die Teilnehmer begeisterten und auch ein Dankeschön für die gastgebenden Innungen bereit hielt, die hier von Obermeister Michael Zinnbauer entgegen genommen wurde.

Günther Ohland.

Hermann-Josef Kreitmeier.

Marinus Petermann.

Toni Helm, Gerhard Hardrath, Matthias Kuhn, Johannes Kuhn (v. l.).

Thomas Huber.

Gala-Abend mit Show, Musik und Tanz.

Der Gala-Abend bot auch Gelegenheit zur Danksagung durch Landesinnungsmeister Michael Hilpert (links) und Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Schwarz, wie hier z. B. für die Mitarbeit in der Organisation zur Veranstaltung, v. r.: Elisabeth Spitzer, Birgit Stillinger.

 

Praxis- und zukunftsorientierte Vorträge sowie ein Rahmenprogramm, das vom ersten bis zum letzten Tag zahlreiche Highlights bot, kennzeichneten den 7. Bayerischen SHK-Kongress, zu dem der Fachverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern sowie die SHK-Innungen Amberg-Sulzbach und Schwandorf eingeladen hatten. Mehr als 600 Gäste besuchten die Veranstaltung vom 22. bis 24. Juni 2017 in Amberg, die im Amberger Congress Centrum stattfand.

Entgegen des sonst üblichen Kongress-Auftakts begrüßten zunächst die gastgebenden Innungen die Teilnehmer im Amberger Congress Centrum, um dann gemeinsam als Festzug in Begleitung der Amberger Stadtwache zum ­Stadttheater zu gelangen. Hier eröffnete Dr. Wolfgang Schwarz, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern, den nunmehr 7. SHK-Kongress. In seiner Begrüßungsrede beleuchtete er die Tugenden und Gepflogenheiten der Oberpfälzer Art und versprach damit einen bunten sowie abwechslungsreichen Kongress, der mit reichlich Humor und Spaß abgerundet sein sollte.
Landesinnungsmeister Michael Hilpert griff anschließend in seiner Ansprache sowohl politische als auch zukunftsorientierte Themen wie die geplante Energiewende, die Förderpolitik sowie Maßnahmen zur Fachkräftesicherung auf. Rund um die Energiewende sieht Hilpert kein Voranschreiten, insbesondere wenn die Förderpolitik keine verlässlichen und kontinuierlichen Wege geht. Statt dem Handwerk die Schuld für ein Scheitern der Energiewende zu geben, sollte die Politik ihre Aktionen besser überlegen. Hilpert: „Die Energiewende taumelt von verfehltem Ziel zu verfehltem Ziel. Als Gegenmittel werden immer neue Förderprogramme aufgelegt. Das scheint zwar zunächst positiv, ist aber zu kleinteilig und bürokratisch. Zudem kapiert sie keiner mehr und das hat zur Folge, dass sie mitunter nur von sehr wenigen in Anspruch genommen werden. So mancher ‚Schlaumeier‘ kommt dann zu der Erkenntnis: ‚Das liegt alles nur am Handwerk, weil dies die nötigen Kapazitäten nicht vorhält!‘ Im Gegenzug führte der Landesinnungsmeister mit dem bayerischen 10 000 Häuserprogramm an, wie erfolgreich ein Förderprogramm sein kann. Hier seien die finanziellen Mittel nahezu ausgeschöpft. Dazu betonte Hilpert: „Unser Fachverband ist stolz darauf, dass er bei der Entstehung und praxisnahen Ausgestaltung dieses Programms maßgeblich beteiligt war. So sieht Teamwork zwischen theoretischer Politik und praktischem Sachverstand aus.“
Positives konnte Hilpert auch zum Thema Bildung aufzeigen. Gegenüber dem Tiefstand in den Jahren 2008/2009 ist die Zahl der Lehrverträge, die im September 2016 abgeschlossen wurden, um ca. 15 % gestiegen. Um die Innungen bei der Lehrlingsgewinnung vor Ort zukünftig noch intensiver unterstützen zu können, sei eine Aktion in Planung, zu der Hilpert berichtete: „Aus eigenen Mitteln sowie mithilfe von Sponsoren werden wir verteilt über die nächsten drei Jahre mehrere hundert Veranstaltungen in allen Innungsbezirken durchführen und dort Schulstunden an den Mittel- und Realschulen abhalten.“ Neben dieser Unterstützung zur Gewinnung von Auszubildenden und der Kampagne „Zeit zu Starten“ komme es aus Sicht des Fachverbandes und seines Vorstands aber auch darauf an, dass Gesellen eine Perspektive zur Weiterbildung haben. Dazu wies der Landesinnungsmeister bereits auf einige Maßnahmen hin: „Neben der alt bewährten Fortbildung zum ‚Kundendiensttechniker‘ startet ein neuer Lehrgang zur Fachkraft ‚Kontrollierte Wohnraumlüftung‘. Dieser findet in Zusammenarbeit mit den Innungen Augsburg und Nürnberg statt. Zusätzlich haben wir den anspruchs­vollen Lehrgang ‚SHK-Systemtechniker‘ in Vorbereitung. Die Absolventen dieses Lehrganges werden die zukünftige Mitarbeiter-Elite der Betriebe sein.“
„Die jüngere Generation in einer alternden Gesellschaft. ‚Generation Y‘ trifft auf Generation Babyboomer“ war im Anschluss das Thema des Festvortrags von Prof. Dr. Jutta Rump. Sie legte dar, wie man am besten der nächsten Genera­tion begegnen kann. Als Professorin für allgemeine Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Internationales Personalmanagement und Organisationsentwicklung sowie als Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability in Ludwigshafen (IBE), welches sich mit Zukunftstrends und deren Konsequenzen in Bezug auf Unternehmens- und Personalpolitik beschäftigt, konnte die Spezialistin umfangreiches Wissen aus Theorie und Praxis auf humorvoller Art und nachdenklich stimmend aufzeigen.

Fachtagungen
Am zweiten Tag startete das Fachprogramm mit Vorträgen aus den Bereichen Smart Home/Digitalisierung, Betriebsführung, Nah- und Fernwärme sowie Spenglerei. Nachfolgend ein Auszug aus den Inhalten und Hinweise zu den weiteren Themen.

Smart Home/Digitalisierung
„Smart Home und Digitalisierung - was kommt auf die Branche zu?“ Unter dieser Überschrift referierte Günther Ohland von der Smart Home Initiative Deutschland e.V. und ging zunächst der Frage nach, was Smart Home ist. Ohland: „Eine Wohnung oder ein Wohnhaus ist dann „smart“, wenn verschiedene Sensoren und Aktoren intelligent miteinander verknüpft werden, um den darin lebenden Menschen das Leben zu erleichtern und sicherer zu machen und gleichzeitig den Energieverbrauch der Wohnung bzw. des Hauses zu reduzieren.“ Die Vorteile, die sich für die Bewohner ergeben können, sind vielfältig. Durch die automatisierte Betätigung von Rollläden lässt sich z. B. die Überhitzung von Räumen und auch das nächtliche Auskühlen verhindern. Eine elektronische Kopplung von Fenstersensoren und Heizung sorgt dafür, dass bei geöffnetem Fenster die Heizung im jeweiligen Raum abgeschaltet wird, sodass sich nach Meinung des Experten leicht bis zu 20 % der Heizkosten einsparen lassen. Weitere Beispiele aus der Anwendung sind Zugangssysteme, die dafür sorgen, dass nicht nur die Tür geöffnet wird, sondern gleichzeitig individuelle Aktionen ausgelöst werden: Beispielsweise Licht, Wärme, Benachrichtigungen oder Musik. Je nach Lebenssituation können Sensoren auch erkennen, ob Bewohner aktiv sind oder in einer Notsituation. Im letzteren Fall lassen sich so automatisch Angehörige oder ein Dienstleister informieren.
Als Hintergrund für diese Entwicklung und für das gestiegene Interesse an Smart Home-Lösungen sieht Ohland, dass das Wohnen sich in den letzten Jahren stark geändert hat. „Heute verfügen Haushalte zunehmend über digitale bzw. internetfähige Geräte. Und auch die haustechnischen Komponenten bieten Lösungsansätze, wie z. B. LED-Licht, elektrische Rollos und Türöffner, Smart Meter (für Strom, Gas, Wärme, Wasser) oder eine kontrollierte Wohnraumlüftungsanlage, die sich in der Regel in Smart Home-Systemen einbinden lassen.“
Abschließend empfahl der Experte den Handwerksbetrieben, sich dem relativ neuen Geschäftsfeld jetzt anzunehmen, da der Markt in vielen Regionen Deutschlands noch nicht erschlossen sei. Ohland: „Wer sich jetzt positioniert, gewinnt.“ Für die Umsetzung können auch Kooperationen mit anderen Betrieben dienlich sein. Zudem sollte die Werbung, z. B. am Auto, auch das neue Geschäftsfeld aufzeigen.

Betriebsübergabe
Die Aspekte Sicherheit und Komfort für die Zukunft spiegelten sich auch im Vortrag „Betriebsübergabe – Nicht Pflicht, sondern Kür“ von Hermann-Josef Kreitmeier wider. Der Unternehmensberater zeigte auf, wie wichtig frühzeitige Regelungen dazu sind. „Denn an jedem Tag kann ein Zwischenfall, meist aus gesundheit­lichen Gründen, die verheerende Situation erzeugen, dass ein Betrieb buchstäblich lahm gelegt wird, wenn keine Regelungen für das Fortführen des Geschäfts vorliegen“, erläuterte Kreitmeier. Während Personen im Privatleben meist leicht Hilfe bei Problemen aller Art in Anspruch nehmen, tun sich Betriebe nach Meinung des Beraters da viel schwerer: „Familienbetriebe wollen sich oft nicht in die Karten schauen lassen und fürchten eventuell zudem, dass ein Berater als Schwäche interpretiert werden könne. Dabei ist genau das Gegenteil richtig.“ Kreitmeier erläuterte anschließend u. a. den Inhalt und Ablauf eines Beratungsprozesses. Die Nachfolge regeln bedeutet für den Experten, dass das gesamte Unternehmen auf den Prüfstand gestellt werden sollte. „Der oder die Neue muss die Chance haben, mit einem auf sie oder ihn zugeschnittenen Konzept an den Start zu gehen – im Sinne des Vorgängers, aber nicht an dessen Leine.“ Kreitmeiers Erfolgkonzept: Ein „Fitnesskurs“ für die Betriebsnachfolge, gleichermaßen für Senior- und Juniorchef/-in, bei dem der Berater vor Ort über mehrere Tage alle relevanten Unternehmensbereiche analysiert, mögliche Problemfelder aufzeigt und Lösungswege erarbeitet.

Weitere Fachvorträge
In weiteren Fachvorträgen wurden folgende Themen behandelt:

  • „Arbeitsrecht im Fluss: Aktuelle Rechtsprechung und Gesetzgebung“ von Marinus Petermann,
  • „Metallanschlüsse an Putz, Außenwärmedämmung und Wärmedämmverbundsysteme – Vorstellung des Gelbdrucks“ von Ulrich Leib, Bundesfachgruppenleiter Klempnertechnik,
  • „Normenkonforme Dachaufbauten“ von Rüdiger Niewind,
  • „Erfahrungsberichte Nahwärme, BHKW“ von Gerhard Hardrath, Toni Helm, Matthias Kuhn, Johannes Kuhn,
  • „Leben über dem Abgrund – Analogie von Berg und Betriebsführung“ von Thomas Huber.


Einige Vortragsunterlagen stehen im Internet zum Download unter www.haustechnikbayern.de im internen Bereich zur Verfügung.

Rahmenprogramm
Die gastgebenden Innungen Amberg-Sulzbach, unter der Leitung von Obermeister Harald Köhler, und Schwandorf, unter der Leitung von Michael Zinnbauer, hatten ein außergewöhnliches Rahmenprogramm ausgearbeitet. Dazu zählten neben einem gemütlichen Oberpfälzer Abend mit Musik ein Showact mit der „Altneihauser Feierwehrkapell´n“, die mit handwerk­lichen und politischen Reimen humorvoll die Teilnehmer begeisterten. Ein großer Gala-Abend mit Tanz und Unterhaltung rundete das Angebot ab. Das Damenprogramm bot einen Besuch des größten bayerischen Felsenkellerlabyrinths in Schwandorf und den Imbiss in einem exklusiven Rahmen. Die Veranstaltung endete am Samstag, 24. Juni, mit einer Stadtführung durch die Amberger Altstadt mit anschließender Plättenfahrt auf der Vils.

Bayerischer SHK-Kongress 2018
Der 8. SHK-Kongress findet in Kulmbach vom 21. bis 23. Juni auf Einladung der ortsansässigen Innung statt.

Bilder unter www.ikz.de
Neben den hier gezeigten Fotos finden Sie zahlreiche weitere Bilder vom 7. SHK-Kongress unter www.ikz.de in der „Galerie“. Schauen Sie doch mal rein.

 


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