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Thema: Neue Generation von Heizungsregelgeräten

 

Die elektronischen Bauteile werden immer kompakter und leistungsstärker. Diese Entwicklung führt zu kleineren und vielfältiger verwendbaren mikroprozessorgesteuerten Heizungsregelungen. Die Einstellmöglichkeiten bereits einfacher Heizungsparameter oder Komfortanforderungen sind vielfältiger Art. Das „Bedienen“ und „Einstellen“ erfolgt in diesem Bericht mithilfe eines Navigations-Tastenfeldes mit 4 oder 5 Tasten. Diese können auf der allgemeinen Betriebsebene frei angeordnet oder unter Abdeckungen verdeckt unzugänglich sein.

Drehknöpfe oder Drehschalter sucht man bei diesen Regelgeräten vergebens. Sie können jedoch einen USB-Anschluss besitzen. Dieser kann zum externen Einstellen bzw. Programmieren mittels PC oder über den telefonischen Festnetzanschluss genutzt werden. Zudem besitzen diese Regelungen großflächige Displays, welche die augenblickliche Betriebssituation anzeigen. Das Display ermög­licht dem Betreiber einen schnellen Überblick und dem Fachmann eine wesentlich bessere Analyse des Betriebes oder bei Störungen. Über das Tastenfeld können Einstellungen wie Betriebszeiten, Temperaturen, Betriebsbedingungen u.v.m. aufgerufen, überprüft, verändert oder optimiert werden. Die Einarbeitung bzw. das Einlesen ist zunächst wegen der sehr vielen Möglichkeiten etwas zeitraubend. Die Bedienung und Einstellungsdurchführung ist dank des Displays jedoch nach kurzer Zeit logisch erfass- und erreichbar.

Einfacher Aufbau
Auf der Front des Reglergehäuses, hier Typ „KMS-D“, befindet sich das grafische Display, die Tastengruppe sowie der USB-Anschluss.
Die Regelung ist entsprechend der vorgesehenen Aufgabe mit Geräten wie Pumpen, Mischern oder Stellventilen sowie Temperaturfühlern zu verdrahten.

Erstinbetriebnahme
Die Inbetriebnahme ist menügeführt.

1. Schritt – Sprachauswahl
Zunächst ist die Sprache einzustellen. Mithilfe der Pfeiltasten +/- wird diese ausgewählt und durch die Taste OK bestätigt oder mit der ESC-Taste abgebrochen. Nach der Auswahl der Sprache ist das zu regelnde Hydraulikschema auszuwählen. Diese sind als Grunddarstellungen hinterlegt und werden mittels der Pfeiltasten aufgerufen.

2. Schritt – Auswahl des Hydraulikschemas
Mithilfe der Kurzbeschreibungen werden auch die Steigung der Heizkreise sowie weitere allgemeine sowie anlagenspezifische Daten eingestellt.
Nach den Einstellungen können vom Display die unterschiedlichsten Informationen abgelesen bzw. abgerufen werden.
Die Bedeutung der abgebildeten Piktogramme der linken Displayabbildung ist selbsterklärend oder kann aus dem Handbuch entnommen werden. Unterhalb der Zeit und des Datums ist die Betriebsart angezeigt.
Die Piktogramme bedeuten von links nach rechts:

  • Erster Heizkreis – Raumheizung – Tagesintervall-Raumeinheit 1 – Information

Die Benutzersektion darunter zeigt:

  • Partymodus – Flüssigbrennstoffkessel blockiert – Achtung

Das Achtung-Symbol wäre noch der Betriebsart zuzuordnen und zeigt einen Fehler wie Fühlerbruch an, der ausgelesen werden müsste. In der untersten Zeile wird die Raumtemperatur (24,3°C) der Raumeinheit 1 (TR 1) angezeigt.
Das rechte Displaybild zeigt das Anlagenschema mit dem Status der Fühler und Steuerausgänge des Reglers an.

Informationen des Schaltschemas
Aus dem Schema kann der Anlagenaufbau, die Funktion und die Verdrahtungsweise abgeleitet werden. Es handelt sich um eine Anlage mit einem Heizkreis und zur Trinkwassererwärmung. Der Brenner wird mit Öl betrieben. Bei dem Trinkwasserwärmer handelt es sich um einen Standspeicher mit eigener Ladepumpe.
Der Anschluss bzw. die Verdrahtung der einzelnen Fühler (T2 bis T6) und Bauteile (R1 bis R6) an die Klemmleisten ist ebenfalls ersichtlich. Auf der linken Seite des Anschlusssockels befinden sich die Fühleranschlüsse (T) und an der rechten Seite die Anschlüsse (R) für zu regelnde Bauteile wie Pumpen, Mischer u.a. oder Bauteilgruppen wie Wärmeerzeuger oder Systemgruppen bzw. Relais.
Aus einer Vielzahl von Anlagenbeispielen kann entsprechend der tatsächlichen Anlage die Verdrahtung aus den Einbauanleitungen entnommen werden.

Anlagenbeispiele
Aus der Fülle möglicher Anwendungen wurden die nachfolgenden ausgewählt. Durch das Hineinlesen können die Unterschiede im Anlagenaufbau, der verwendeten Wärmequelle oder des Funktionsablaufes deutlich werden. Neben der Fühlerbezeichnung werden auf diesen Darstellungen auch die Anschlusspunkte an den Regelungssockel vorgegeben.
So sind der Außenfühler T2 an die Anschlussklemme 2 und der Kesseltemperaturfühler T3 an die Anschlussklemme 3 anzuschließen. Die numerische Bezeichnung der Fühler ist mit den Anschlussklemmen identisch. Für die anzuschließenden Geräte oder Bauteile (230 V) beginnt die Klemmenkennzeichnung erst mit 21. Dies vermeidet Verwechslungen. Die Pumpe R2 des Heizkreises ist am numerischen Anschluss Nr. 30 angeschlossen, die Ladepumpe R5 des Speichers an Nr. 27 und die Warmwasser-Zirkulationspumpe ist an Klemme Nr. 26 angeschlossen. Der Mischer des Heizkreises hat zwei Regelanschlüsse: Der Anschluss R3 Nr. 29 dient dem Öffnen, der Anschluss R4 Nr. 28 dem Schließen.

Anlagenerweiterung um eine Solaranlage
Durch die Erweiterung ist ein Temperaturfühler T1 am Kollektor zusätzlich erforderlich. Die Einbaupunkte der Fühler T5 und T6 ändern sich. Die Pumpe der Solaranlage wird nun auf Klemme Nr. 26 umgeklemmt, die Warmwasser-Zirkulationspumpe auf Klemme 25.

Anlagenerweiterung durch Wärmespeicher
Durch den Einbau des Wärmespeichers wird der Temperaturfühler T6 im Speicher eingebaut. Das Mehrwegeumschaltventil R8 ist auf die Klemmen Nr. 22 und 23 anzuschließen.
Auch mit steigender Komplexität der Anlagen bleibt aufgrund der sachlogischen Anschlüsse die Verdrahtung überschaubar. Die Beispiele zeigen die Leistungsfähigkeit der Regelgeräte und stellen dennoch nur einen Bruchteil der möglichen Anlagenausführungen dar.
Trotz der Vielfältigkeit und Möglichkeiten ist der Anschluss, das Verdrahten oder „Programmieren“ derartiger Regeleinrichtungen einfach möglich. Mit etwas Übung wird die Parametrierung der verschiedensten Anlagen sicher eine interessante Aufgabe sein.


Bilder: Einbauanleitung KMS-D, Fa. OEG GmbH

 


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