IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 03/2005, Seite 39

REPORT

Wasser und Wärme gut kombiniert

Erdwärme bietet ein beinahe unerschöpfliches Energiepotenzial. Ihre Stärken zeigt sie gerade in den Anwendungsbereichen, die auch den größten Anteil des Energieverbrauchs in Privathaushalten ausmachen - der Raumheizung und der Warmwasserbereitung. Die Elwa Wassertechnik GmbH mit Sitz in Twist entwickelte ein Wasser-Wärme-System, welches die Regenwasserbewirtschaftung mit der Erdwärmenutzung kombiniert - die Elwa AquaGeoThermie (AGT).

Hintergrund: Die spezifische Entzugsleistung von Erdwärmekollektoren steht in engem Zusammenhang mit der Bodenbeschaffenheit; sie ist dann besonders hoch, wenn wassergesättigte Böden vorliegen. "Die Wirkungsweise des AquaGeoKollektors nutzt diese Tatsache durch die Zuführung von Regen-, Sicker-, Drainage- oder Brunnenwasser konsequent aus. Auch während langanhaltender Trockenperioden wird das Erdreich im Bereich des Kollektorfeldes permanent feucht gehalten", erklärt Karl-Heinz Kramer, technischer Leiter bei Elwa Wassertechnik.

Kollektorfeld mit montiertem Sickerblocksystem und Filterschacht.

Die nachhaltige Durchfeuchtung des Erdreiches bis zum Zustand "Schlammbad" (Vollsättigung) werde durch eine spezielle Kollektorwanne gewährleistet. Innerhalb dieser Wanne mit dem wassergesättigten Boden befinde sich das Kollektorfeld. Dieses entziehe dem Erdreich Wärme mithilfe einer Wärmepumpe auf Sole/Wasserbasis. Die Wärmeentzugsleistung könne dabei bis zu 40 W/m2 betragen und eigne sich sowohl zur Raumbeheizung mittels Niedertemperatur-Flächenheizung als auch zur Warmwasserbereitung. Je nach erforderlicher Wärmeentzugsleistung können - ähnlich wie bei einer Fußbodenheizung - mehrere Kollektorkreise über einen Verteiler zur Wärmepumpe geführt werden.

Funktionsschaubild des AquaGeoThermie-Systems von Elwa.

Geringer Platzbedarf

Die Wasserregeneration des Schlammbades und der gleichbleibende Wasserstand innerhalb der Kollektorwanne werden über die Versickerung des Regenwassers sichergestellt. Der Wassertechnik-Spezialist dazu: "Der Austausch des durch den Erdkollektor abgekühlten Wassers aus der Kollektorwanne erfolgt mittels kontrollierter Drainage über einen Anstausammelschacht. Das überschüssige Wasservolumen wird so abgeführt und versickert. Überschüssiges Regenwasser tritt ebenfalls über den Rand der Kollektorwanne und versickert im angrenzenden Erdreich. Bei nicht sickerfähigen Böden erfolgt eine Wasserableitung in die Kanalisation oder den Vorfluter."

Innerhalb der Kollektorwanne mit dem wassergesättigten Boden befindet sich das Kollektorfeld, welches dem Erdreich mittels einer Wärmepumpe die Wärme entzieht.

"Der Verwendung von Flächenkollektoren im Erdreich stand in der Vergangenheit oft der große Platzbedarf des Kollektorfelds gegenüber", weiß Kramer und nennt einen weiteren Vorteil des Systems: "Durch die Verwendung des AquaGeoKollektors verkleinert sich die erforderliche Grundfläche um bis zu 50%. Damit ist das System auch für kleinere Grundstücke sowie Doppel- und Reihenhäuser wirtschaftlich einsetzbar."

Internetinformationen:
www.elwa.de


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